Dortmund. . Julian Schieber verlässt Vizemeister Borussia Dortmund nach 57 Spielen und 6 Toren in Richtung Hertha BSC. Dem Ex-Stuttgarter fehlte die Qualität, um sich beim BVB als erster Ersatzstürmer durchzusetzen. Geduldiger wird es in Berlin jedoch nicht zugehen. Ein Kommentar.
Abgeschoben nach Berlin. Mit dem Verkauf Julian Schiebers an Hertha BSC endet eines der wenigen Missverständnisse der vergangenen BVB-Jahre. In Sachen Transfer lagen die Herren Watzke und Zorc zuletzt nämlich nur selten daneben.
An der Geduld hat es nicht gelegen, dass Julian Schieber in Dortmund gescheitert ist – die ist nämlich allgemein vorhanden an der Strobelallee. Beispiele wie Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan haben der Borussia gezeigt, dass sich ein langer Atem auszahlen kann. Auch die Leistungskurve von Rekordeinkauf Henrikh Mkhitaryan zeigte zum Finale der vergangenen Saison steil nach oben.
Von Ducksch überholt
Während sich Lewandowski nach einem Jahr im Barrios-Schatten zur unverzichtbaren Stammkraft und Stürmer internationalen Formats entwickelte, hatte Klopp bereits nach einer Spielzeit quasi genug gesehen vom mittlerweile 26-Jährigen. Selbst im Laufe der von Verletzungspech geplagten Saison 2013/14 fand sich Schieber häufig nicht einmal mehr im Kader der Schwarz-Gelben wieder. Marvin Ducksch aus der zweiten Mannschaft war in der internen Hierarchie längst am Ex-Stuttgarter vorbeigezogen. Wenn Schieber mal auf dem Matchbogen stand, dann oft, weil Ducksch in der 3. Liga gebraucht wurde und dort Spielpraxis sammeln sollte.
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Schieber hat sich in Dortmund nicht weiterentwickelt. Ihm fehlte nicht nur die Leichtigkeit, die ihn beim VfB noch so vielversprechend erschienen ließ, sondern er passte am Ende auch taktisch nicht mehr in das Raster von Trainer Jürgen Klopp. Dortmunds Ansprüche wuchsen schneller, als Schieber Qualität mitbrachte, um sich als erster Ersatzstürmer zu etablieren.
Berlin scheint auf den ersten Blick eine gute Adresse für einen sportlichen Neuanfang zu sein, doch auch dort muss Schieber erst noch beweisen, dass er den Biss und die Klasse hat, um sich durchzusetzen. Weder ist er unter Jos Luhukay bereits gesetzt, noch wird der Hauptstadtklub geduldiger sein. Dabei sind die Erwartungen an den Ramos-Nachfolger an der Spree höher als in Dortmund.