Dortmund. Mit Robert Lewandowski, Marco Reus und Adrian Ramos haben gleich drei Akteure des Spiels von Borussia Dortmund bei Hertha BSC Berlin noch Chancen auf die Torjägerkanone - doch auch anderswo wird noch auf die begehrte Trophäe geschielt.

Vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga ist der Kampf um die Spitze eng wie selten. Nicht in der Tabelle, da ist die Entscheidung bekanntlich schon vor Monaten gefallen. In der Rangliste der besten Torjäger aber gibt es noch eine ganze Reihe von Spielern, die sich gute bis sehr gute Chancen auf die Torjägerkanone ausrechnen können - und gleich drei von ihnen treffen am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker) aufeinander: Robert Lewandowski (18 Treffer) und Marco Reus (16) von Borussia Dortmund sowie Adrian Ramos (16) auf Seiten von Hertha BSC Berlin.

Dass von diesen Dreien ausgerechnet der Berliner das Rennen macht, glaubt BVB-Trainer Jürgen Klopp nicht: "Wenn Ramos drei macht, was er machen müsste, um das Ding zu gewinnen, bin ich ein bisschen sauer auf ihn, das könnt ihr ruhig schreiben", scherzt er. "Aber dann hätten wir auch vieles falsch gemacht. Nicht, dass ich ihm keine drei Tore zutrauen würde, aber so wollen wir nicht auflaufen."

Erste Torjägerkanone seit 2002?

Vielmehr will man auf der anderen Seite für Torgefahr sorgen, um die unter Offensivspielern begehrte Trophäe erstmals seit 2002 wieder nach Dortmund zu holen - damals reichten Marcio Amoroso 18 Treffer, um sich gemeinsam mit Martin Max Rang eins zu sichern. BVB-Stürmer Lewandowski kann sich aber noch lange nicht sicher sein, dass seine 18 Tore in diesem Jahr ebenfalls genügen, denn sein künftiger Teamkollege Mario Mandzukic vom FC Bayern München kommt auf die gleiche Anzahl - und auch Nürnbergs Josip Drmic (16) hat zumindest theoretische Chancen.

Beim BVB ist daher klar: Der in Führung liegende Lewandowski wird, so gut es eben geht, unterstützt: "Wenn es Elfmeter gäbe, würde ihn Robert schießen", kündigt Klopp an, "einfach weil Marco schon mal zwei bräuchte." Er fürchtet keine negativen Folgen des Wettlaufs in den eigenen Reihen: "Das ist ein ganz entspanntes Rennen", sagt er. "Die Jungs gönnen sich das gegenseitig, wie man im letzten Spiel schon gesehen hat, als sie sogar ein bisschen übertrieben haben." In seinem letzten Heimspiel gegen Hoffenheim versuchten die BVB-Akteure immer wieder, dem scheidenden Lewandowski ein Abschiedstor aufzulegen - und scheiterten damit letztlich.

Dennoch glaubt Klopp an die Chancen seiner Offensivspieler: "Wenn wir gut spielen, werden beide in torgefährliche Situationen kommen", sagt er. Das allerdings war noch nie ein Problem des BVB - das konsequente Nutzen der eigenen Chancen allerdings schon.