Essen. Zuletzt war das Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft bei Borussia Dortmund angespannt - zu mäßig war die Leistung in zwei Heimniederlagen. Doch gegen den Revier-Rivalen wird das Publikum voll da sein. Und genauso die Dortmunder Offensive um Mkhitaryan, Reus und Lewandowski.
Ob er mittlerweile Angst habe vor eigenem Publikum zu spielen, wurde Robert Lewandowski gefragt. Nach dem 1:2 gegen St. Petersburg, das auf das 1:2 gegen Gladbach folgte. Dortmunds Toptorjäger suchte nicht lange nach der Antwort: "Nein."
Zugegeben, zuletzt lief es für den BVB nicht gut vor heimischem Publikum. Die Zuschauer murrten, die Dortmunder Spieler gaben Kontra. Grund zur Sorge? Nein. Wohl eher ein reinigendes (kleines) Gewitter. Denn jetzt, und alles andere würde erstaunen, werden die Fans, die den BVB in den letzten Jahren zu einer Attraktion gemacht haben, wieder voll da sein. Größer kann ein Heimvorteil gar nicht sein. In diesem Stadion. In diesem einen Spiel. Mit der Südtribüne im Rücken und der Wut im Bauch gelingt der Derbysieg!
Und nicht nur die gelbe Wand dürfte beflügeln - Immerhin tritt der BVB mit der Empfehlung eines 3:0-Auswärtssiegs an. Das war einerseits ein (zu diesem Zeitpunkt überraschendes) Ausrufezeichen - "So leicht geben wir Platz zwei nicht her!". Andererseits zeigte es, dass Schalke sich darauf gefasst machen muss, dass Dortmunds schärfste Waffe geladen ist.
BVB-Offensive in Topform
Robert Lewandowski nimmt es mit fünf Hannoveranern auf und trifft. Marco Reus kommt nach langer Pause zurück und trifft. Henrikh Mkhitaryan legt zwei Tore auf - die Offensive in Topform. Und das gegen einen Gegner, der gerade den Verlust seines Kapitäns, seines Abwehr-Organisators Benedikt Höwedes verkraften muss - keine gute Mischung. Für Schalke.
Nun hat S04 freilich trotzdem eine ganze Reihe junger, talentierter Spieler auf dem Rasen. Ayhan, Goretzka, Meyer, Kolasinac - alle hoch veranlagt. Aber gibt es einen Dortmunder, auf den das nicht zutrifft? Und sollte das zum Problem werden, wenn selbst der unerfahrenste, Youngster Erik Durm, schon Champions-League-Erfahrung mitbringt? Wohl eher nicht.
Schwarz-gelber Rückhalt im Signal-Iduna-Park, eine BVB-Offensive in Topform, ein Schalker Rumpfkader - Der BVB wird sich den zweiten Tabellenplatz nicht im heimischen Derby nehmen lassen.