Dortmund. Borussia Dortmund hat mit dem 4:2-Sieg bei Zenit St. Petersburg vor zwei Wochen einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Viertelfinale gemacht - doch davon will der BVB vor dem Rückspiel am Mittwoch nichts hören. Stattdessen wird vor dem Gegner gewarnt und die eigene Konzentration betont.
Am liebsten würden sie in Dortmund so tun, als habe es dieses Spiel gar nicht gegeben. Jenen Auftritt in Russland vor drei Wochen, als Borussia Dortmund im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Zenit St. Petersburg 4:2 gewann und damit ein Ergebnis holte, das bei den meisten Beobachtern schon als Vorentscheidung in Richtung Viertelfinale gewertet wird - eine Sichtweise, die Trainer bekanntlich hassen wie nur wenig anderes. Und Jürgen Klopp ist da keine Ausnahme.
BVB plan gegen Zenit "ein ganz normales Fußballspiel"
"Idealerweise geht man das Spiel so an, als hätte man eine zweite Halbzeit, die eben 90 oder 95 Minuten dauert", sagt der BVB-Trainer. "Wir sollten ins Spiel gehen, als hätte das andere nicht stattgefunden." Aber auch in Dortmund ist man sich bewusst, dass es ganz so einfach nicht funktionieren wird. "Wir wissen aber auch, dass uns das Hinspielergebnis eine bessere Ausgangslage verschafft als ein 0:0", sagt Innenverteidiger Mats Hummels, der pflichtbewusst versichert, dass man den Gegner auf keinen Fall unterschätzen werde - dafür aber auch ein paar glaubhafte Argumente vorbringen kann: "St. Petersburg hat enorme Qualität, wenn man die individuelle Qualität der Offensivspieler betrachtet", sagt er. Außerdem hätten bislang alle Gruppenersten das Auswärtsspiel deutlich besser bestritten als die anschließende Heimpartie.
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Ein paar Gedanken über die Ausgangslage wird also auch Trainer Klopp verschwenden, wenn es an die Planung der Taktik geht. "Wir wollen kein überhöhtes Risiko gehen", kündigt er an. "Aber nur verteidigen wäre auch doof. Ein ganz normales Fußballspiel ist der Plan." Freilich hätte er auch wenig dagegen, wenn wie im Hinspiel schon nach fünf Minuten eine 2:0-Führung für den BVB stünde und die Partie damit alles andere als normal verliefe.
"Das war natürlich der Dosenöffner für uns, wie der Trainer immer so schön sagt", erinnert sich Hummels, der das Hinspiel mit einer Fußverletzung von der Tribüne aus verfolgte. "Das ist perfekt, wenn man auswärts spielt, man kann abwarten und Konter besser fahren. Wir hatten mehr Platz, weil Zenit riskanter spielen musste."
Diese Konstellation gilt natürlich auch im Rückspiel - in jener zweiten Halbzeit, die dieses Mal eben 90 Minuten dauert.