Freiburg. . Borussia Dortmund hat sein Auswärtsspiel beim SC Freiburg mit 1:0 (0:0) gewonnen. Gegen spielerisch ansprechende, aber letztlich ineffektive Freiburger traf BVB-Kapitän Sebastian Kehl mit einem Sonntagsschuss zum Sieg. Dortmunds Sokratis hatte in seinen Aktionen Glück.
Es gibt diese Tore, die sich abzeichnen, die mit einer erdrückenden Zwangsläufigkeit über den Gegner kommen. Wenn eine Mannschaft den Gegner ohne Unterlass unter Druck setzt, nicht zur Entfaltung kommen lässt und Chance auf Chance herausspielt. Und es gibt das 1:0-(0:0)-Siegtor von Borussia Dortmund beim SC Freiburg, das den Dreier sicherte und damit tabellarisch den Vorsprung auf Platz drei weiter ausbaute.
Mitten hinein in eine Freiburger Drangphase wurschtelten sich Marcel Schmelzer und Kevin Großkreutz über die linke Seite nach vorne, über Umwege gelangte der Ball zu Kapitän Sebastian Kehl. Der hielt aus 25 Metern in halblinker Position einfach drauf, und seine Bogenlampe senkte sich unhaltbar ins lange Eck (58. Minute) – vielleicht nicht unbedingt gewollt, aber unbedingt sehenswert. Es war der erste ernstzunehmende Schuss, der auf das Freiburger Tor kam. Trainer Jürgen Klopp befand anschließend: „Wer solche Spiele gewinnt, wird Meister.“ Mit Blick auf die weit enteilten Bayern fügte er allerdings an: „Aber das geht ja nicht.“
Schieber lässt seine Chance ungenutzt
Die Dortmunder Offensive tat sich auch schwer im Breisgau, was mit Umbaumaßnahmen zu tun gehabt haben dürfte, zu denen BVB-Trainer Jürgen Klopp gezwungen war: Toptorjäger Robert Lewandowski fiel mit einer Kreuzbanddehnung aus, Marco Reus hatten im Abschlusstraining muskuläre Probleme geplagt. Auf der linken Außenbahn übernahm Allrounder Kevin Großkreutz, im Sturm erhielt Julian Schieber mal wieder eine Bewährungschance – und mal wieder ließ er sie ungenutzt verstreichen.
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Die Freiburger hingegen entpuppten sich von Beginn als genau der unangenehme Gegner, vor dem Klopp gewarnt hatte. Aggressiv gingen die Männer von Christian Streich in die Zweikämpfe, machten die Räume mit hohem Laufeinsatz und viel Geschick sehr eng.
So stand nach der Anfangsviertelstunde ein Freiburger Plus bei Ballbesitz und Zweikämpfen. Wirkliche Torgelegenheiten aber blieben aus, auf Dortmunder Seite sorgten Kehl mit zwei geblockten Fernschüssen (3.) und Nuri Sahin mit einem direkt auf SC-Torhüter Oliver Baumann gezirkelten Freistoß (5.) noch für die größte Torgefahr.
Doch auch bei Freiburg blieb es zunächst lediglich bei guten Ansätzen, wobei sich besonders Mittelfeld-Mann Admir Mehmedi hervortat – gegen ihn hatte vor allem Linksverteidiger Marcel Schmelzer nicht immer einen leichten Stand. Für die größte Freiburger Gefahr sorgte nach 25 Minuten BVB-Torhüter Roman Weidenfeller, als er den Ball nach einem Eckball genau vor die Füße vor Philipp Zulechner klatschte, der seinen Schuss allerdings deutlich zu hoch ansetzte.
Freiburg verpasst den richtigen Zeitpunkt
Und zehn Minuten später war es Hummels, der Zulechner bei einer Flanke aus den Augen ließ – dieses Mal zielte der per Kopf zu hoch. Und wenig später war der BVB gleich mehrfach im Glück: Erst bekam Sokratis den Ball im Strafraum an den Arm – keine Absicht, urteilte Schiedsrichter Peter Gagelmann und ließ weiterlaufen (37.). Und wenig später ließ der Grieche als letzter Mann Zulechner im höchsten Tempo über die Klinge springen und hatte Glück, dass dieser den Ball zuvor zu weit vorgelegt hatte – so blieb es bei einer Verwarnung statt eines Platzverweises (44.).
In der zweiten Halbzeit dann waren es eher die Freiburger, die auf ein Tor drängten, die sich immer wieder ansehnlich an den Strafraum kombinierten – sich dort aber zu Dortmunds Glück als erschreckend harmlos erwiesen und immer wieder den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel oder Torschuss verpassten. Wie es besser geht, zeigte dann Kehl, der nach rund einer Stunde beherzt abzog und die Führung besorgte, die nicht unbedingt dem Spielverlauf entsprach. Und die das Bild des Spiels auch nicht veränderte: Die Freiburger drückten, standen sich aber im Angriffsdrittel weiter meist selbst im Weg. Beim BVB kamen Oliver Kirch für Sahin und Jonas Hofmann für Schieber. Mit den immer größeren Räumen, die Freiburg ließ, wussten die Gäste aber wenig bis gar nichts anzufangen.
So blieb es beim 1:0 durch Kehls kalendarisch passenden Sonntagsschuss.. Freiburgs Torhüter Baumann konnte darüber schmunzeln: „Ich habe ihm gesagt, dass er ein Drecksack ist.“