Dortmund. Die Tage vor Ende der Transferperiode sind traditionell aufgeregte Zeiten in der Bundesliga - auch bei Borussia Dortmund. Nach der Verletzung von Blaszczykowski wurde der Verein mit diversen Spielen in Verbindung gebracht, auch mit dem Ex-Schalker Lewis Holtby. Doch der wird wohl nicht kommen.

Sascha Fligge versuchte es mit Ironie. "Ich begrüße sie an diesem medial völlig unaufgeregten Mittwochnachmittag", sagte der Pressesprecher von Borussia Dortmund, nachdem er und die Journalisten, die den BVB begleiten, den ganzen Tag von Wechselgerüchten in Atem gehalten worden war. Ein besonderer Dank Fligges galt dem Team von Sat.1 NRW, "Dass uns mit seinem Live-Ticker vom Knappschaftskrankenhaus den Tag versüßt hat." "Ich kann Ihnen versichern", so Fligge weiter, "dass kein Spieler aus England heute in Dortmund war".

Das bezog sich auf den Ex-Schalker Lewis Holtby, der beim Premier-League-Club Tottenham Hotspurs nicht zum Zug kommt und zunehmend unglücklich ist. Seit einigen Wochen versucht dessen Berater verzweifelt, seinen Klienten in Deutschland ins Gespräch zu bringen - und in den letzten Tagen hieß es immer wieder mal, Holtby sei in Dortmund gesehen worden - meist vom Freund einer Freundin der Bekannten eines Kollegen.

Gündogan-Rückkehr beim BVB derzeit nicht absehbar

Nun war das Dortmunder Dementi zwar alles andere als knallhart, denn Holtby hätte ja auch am Dienstag in Dortmund gewesen sein oder für Donnerstag angekündigt sein können. Doch es erscheint wenig wahrscheinlich, dass der frühere Königsblaue künftig in Schwarz-Gelb aufläuft. Denn für dessen Lieblingsposition, die Rolle des Spielmachers, sucht der BVB keinen Spieler. Auch nicht für die Position des verletzten Jakub Blaszczykowski im rechten Mittelfeld: Hier wähnen sich die Dortmunder mit Pierre-Emerick Aubameyang, Jonas Hofmann und auch Kevin Großkreutz - der nach Lukasz Piszczeks Rückkehr nicht mehr als Rechtsverteidiger gebraucht wird - stark genug aufgestellt.

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Gesucht wird vielmehr ein Spieler, der seine Stärken im defensiven Mittelfeld hat, der als Stratege aus der Tiefe das Spiel ankurbelt - und der auch noch möglichst vielseitig einsetzbar ist. Denn Ilkay Gündogan wurde durch seine Virusinfektion in der Winterpause abermals zurückgeworfen, er hat laut Trainer Jürgen Klopp jetzt wieder den Fitnesszustand erreicht, den er vor der Winterpause hatte - und da war nur klar, dass es zum Beginn der Rückrunde nicht reichen würde. Derzeit lässt sich der Zeitpunkt einer möglichen Rückkehr nicht abschätzen. Auch dies wäre zwar eine Position, die Holtby in der Vergangenheit bereits bekleidet hat - es ist aber nicht seine stärkste.

BVB-Trainer Klopp demonstriert gute Laune

"Dass wir gucken, heißt nicht, dass wir auch etwas tun", sagt Klopp zwar - meint aber auch: "Ich weiß, was wir machen, deswegen bin ich auch ganz gut drauf." Und Trainer sind ja bekanntlich immer dann gut drauf, wenn ihnen die Vereinsführung gute Spieler zur Verfügung stellt.