Dortmund. . Im DFB-Pokal reist Borussia Dortmund zum Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Der BVB ist der große Favorit, aber Trainer Jürgen Klopp muss dabei auf zahlreiche Stammspieler verzichten - das spült Spieler, die sonst in der 3. Liga spielen, in den Vordergrund.

Mustafa Amini hat schon seine Erfahrungen mit dem 1. FC Saarbrücken gemacht, ebenso Jannik Bandowski. Die beiden standen vor rund einem Monat auf dem Platz, als die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund im Stadion Rote Erde die Saarländer empfing. Das Spiel endete 1:1, es kamen 1920 zahlende Zuschauer.

Wenn der Traditionsverein aus dem Südwesten am Dienstag um 20.30 Uhr zum zweiten Mal in kurzer Zeit auf eine BVB-Mannschaft trifft (im Live-Ticker), werden wesentlich mehr Zuschauer anwesend sein; alle 30 931 Tickets für das Ludwigsparkstadion sind verkauft. Denn dieses Mal geht es um den DFB-Pokal, dieses Mal geht es gegen die erste Mannschaft von Borussia Dortmund, den Vize-Meister und Champions-League-Finalisten.

Die Zeiten beim BVB sind nicht normal

Namen wie Amini oder Bandowski erwartet man da normalerweise nicht – doch die Zeiten bei Borussia Dortmund sind nicht normal: Gleich sieben potenzielle Stammspieler fallen aus, zuletzt mussten die Mittelfeldspieler Sven Bender, Nuri Sahin (muskuläre Probleme) und Marco Reus (Bluterguss in der Wade) die Reise abblasen. Schon seit Wochen fehlen Marcel Schmelzer, Mats Hummels, Neven Subotic und Ilkay Gündogan.

<blockquote class="twitter-tweet" data-partner="tweetdeck"><p>Die Mannschaft kurz vorm Abflug nach Saarbrücken // The team right before departure to Saarbrücken <a href="https://twitter.com/search?q=%23fcsbvb&amp;src=hash">#fcsbvb</a> <a href="http://t.co/OfCYkiGfG7">pic.twitter.com/OfCYkiGfG7</a></p>&mdash; Borussia Dortmund (@BVB) <a href="https://twitter.com/BVB/statuses/407575006873661441">December 2, 2013</a></blockquote>

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Dieses Verletzungspech spült nun Spieler wie Amini oder Bandowski in den Vordergrund, sie saßen ebenso wie Marian Sarr und Marvin Ducksch im Flieger, der um 17.19 Dortmund verließ. „Mir ist noch gar nicht klar, wen ich einplanen kann“, hatte Trainer Jürgen Klopp noch am Nachmittag gestöhnt. „Aber wir werden in jedem Fall elf tolle Spieler auf dem Platz haben.“ Immerhin: Es dürften elf Spieler mit Erstligaerfahrung sein.

Schonung? "Wer daran denkt, verkennt unsere Lage"

Wer das sein wird, ist allerdings kaum absehbar, denn auch die Borussen, die den Flieger bestiegen, plagen sich mit dem einen oder anderen Wehwehchen. Auf den Trainer wartet also ein kompliziertes Personalpuzzle, zumal viele Spieler in den vergangenen Wochen ein strammes Programm abgespult haben und deswegen eine Pause durchaus gebrauchen könnten.

Doch davon will Klopp nichts wissen. „Wer daran denkt, verkennt unsere Lage, den Wettbewerb und die Ambitionen beider Mannschaften.“ Die Dortmunder Ambitionen, daran lässt Klopp keinen Zweifel, sind auf den 17. Mai ausgerichtet – dann findet in Berlin das DFB-Pokalfinale statt, in dem die Dortmunder zuletzt 2012 mittun durften und mit dem 5:2-Sieg gegen Bayern München das Double perfekt machten.

Klopp erwartet "Kamps auf Biegen und Brechen"

„Das war einer der außergewöhnlichsten Momente, die wir erleben durften“, sagt Klopp. „Das wollen wir wieder erleben, das ist unser Ziel, und deswegen werden wir jedes Spiel ernst nehmen. Auch gegen eine Mannschaft, die zwei Klassen tiefer spielt und in der 3. Liga nur Vorletzter ist – die aber im Pokal immerhin den Bundesligisten Werder Bremen (3:1 nach Verlängerung) und den Zweitligisten Paderborn (2:1) aus dem Wettbewerb warf.

Klopp erwartet „einen Kampf auf Biegen und Brechen“ gegen einen defensiven Gegner: eine tiefstehende Abwehrreihe, schnelles Umschalten mit langen Bällen auf den Stürmer und dahinter Spieler, die auf die zweiten Bälle, die Abpraller aus den Luftduellen lauern. „Und dann spielt die Ligenzugehörigkeit keine Rolle“, sagt Klopp. „Kompakt stehen kann jeder und der zweite Ball ist ein offener Ball.“