Dortmund. Borussia Dortmund besiegte im vorletzten Champions-League-Gruppenspiel den SSC Neapel durch Tore von Marco Reus, Jakub Blaszczykowski und Pierre-Emerick Aubameyang mit 3:1. Die Entscheidung über den Einzug ins Achtelfinale fällt am letzten Spieltag.

Borussia Dortmund darf weiter darauf hoffen, die Winterzeit in der europäischen Komfortzone Champions League verbringen zu können. Mit einem 3:1 (1:0) durch Treffer von Marco Reus, Jakub Blaszczykowski und Pierre-Emerick Aubameyang bezwang der BVB am Dienstagabend im eigenen Stadion den SSC Neapel und hat es damit in der eigenen Hand, mit einem Sieg in der letzten Begegnung der Gruppenphase bei Olympique Marseille den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. „Wir haben verdient gewonnen“, fand BVB-Profi Kevin Großkreutz. „Wir hatten etwas gut zu machen, und das ist uns gelungen.“

Dabei war die Borussia schlimm gebeutelt vom Verletzungsschicksal in diese Begegnung gegangen. Mats Hummels, Neven Subotic, Marcel Schmelzer und Ilkay Gündogan fehlten. Das Problem, dass auch der von den Schwarzgelben in Not kurzfristig verpflichtete Innenverteidiger Manuel Friedrich mangels Spielberechtigung ersetzt werden musste, löste Trainer Jürgen Klopp konservativ und doch mutig. Sven Bender übernahm den Platz neben Sokratis in der zentralen Defensive. Kapitän Sebastian Kehl, seit mehr als zwei Monaten ohne Wettkampfpraxis, gesellte sich davor an die Seite von Nuri Sahin. Ansonsten: Personell alles wie bei der dritten Niederlage in Folge im internationalen und nationalen Geschäft gehabt.

Ein Foulelfmeter bringt das 1:0 für den BVB

Eine leichte Veränderung war gegenüber dem 0:3 gegen die Bayern vom Samstag allerdings auf der Ebene der Chancenverwertungen auszumachen. Ungewöhnlich bedächtig stieg der BVB in die Partie ein. In Minute neun jedoch nahm Napoli-Verteidiger Federico Fernandez sich Robert Lewandowski im eigenen Strafraum allzu heftige zur Brust. Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo zögerte kurz, entschloss sich dann zum Pfiff - und Marco Reus traf vom Elfmeterpunkt. Nach diesem 1:0 hämmerten die Kloppianer dann im üblichen Offensivstill mächtig drauflos. Ergebnis: Lewandoski schoss in Minute 15 aus aussichtsreicher Position daneben. In Minute 18 scheiterte Reus mit einem Freistoß spektakulär an Pepe Reina im SSC-Tor. Und weitere Möglichkeiten vergaben Henrikh Mkhitaryan und noch zweimal Lewandowski.

Aus dem Rhythmus gebracht wurden die Hammerschläger dadurch, dass der Bender nach einem Nasenbeinbruch mehrfach am Rand behandelt werden musste. Die Süditaliener nutzten die Gelegenheit, um die Form von Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller einigen Tests zu unterziehen. Wenn Referee Carballo in Minute 37 nach einer Attacke von Raul Albiol gegen die Beine von Mkhitaryan die Rote der Gelben Karte vorgezogen hätte, wäre ihnen das schwerer gefallen.

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Beim 1:0 zur Halbzeit blieb es dennoch, weil Weidenfeller sich formstark zeigte. Und danach lieferte der BVB alles, was er im Repertoire hat. 53. Minute. Reus zielt rechts vorbei. 54. Minute. Lewandowski verzettelt sich. 56. Minute. Freistoß. Reus scheitert an Reina. 58. Minute. Mkhitaryan. Schönes Solo, unschönes Finale. Nach einer Stunde aber absolvierte Jakub Blaszczykowski einen Auftritt, kühl bis ins Herz. Reus präsentierte ihm den Ball. Der Pole versenkte. 2:0. Euphorie im Stadion, die auch durch einen Bock von Kehl nicht gebremst werden konnte. Der Capitano patzte gegen Lorenzo Insigne. Der traf zum 1:2.

Aus dem Traum vom Remis, das das vorzeitige Weiterkommen beschert hätte, wurden die Neapolitaner aber in der 78. Minute vom eingewechselten Aubameyang gerissen. 3:1. „Wenn es so kommt, wie wir uns das wünschen, haben wir auch am letzten Spieltag noch eine spannende Gruppe”, hatte Klopp zuvor erklärt. Man kann sagen: Seine Mannschaft schaltete das richtige Programm ein. Das Wunscherfüllungsprogramm.