Dortmund. . Borussia Dortmund hat das so wichtige Spiel gegen den SSC Neapel mit 3:1 gewonnen. Aus einer sehr starken Mannschaft ragten dabei in der Abwehr Sokratis und in der Offensive Spielmacher Mkhitaryan heraus.

Noten von bis 1 - 4 diskutieren Sie mit uns die Leistung der Dortmunder gegen Neapel.

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Die BVB-Noten in der Übersicht

Roman Weidenfeller: Hielt, was zu halten war - und noch ein wenig mehr: Stark, wie er sich Higuain in den Weg stellte und das sichere 1:1 verhinderte. Sicher bei Fernschüssen und Flanken, machtlos beim Gegentor. Note: 2

Kevin Großkreutz: Der Dauerläufer war gegen starke Italiener vor allem defensiv gefordert und kam kaum zu seinen dynamischen Vorstößen. Hinten musste die BVB-Allzweckwaffe zwischenzeitlich sogar in der Innenverteidigung aushelfen, als Bender behandelt wurde - erledigte auch das ordentlich bis sehr gut, hatte aber Glück, dass ein Wackler nicht zu einem Gegentor führte (42.). Gewann viele wichtige Zweikämpfe in der Defensive. Note: 2,5

Sokratis: Der Turm in der Schlacht. Räumte hinten ab, was abzuräumen war, warf sich furchtlos in die Zweikämpfe, die er fast alle gewann, und hielt die neuformierte Defensivkette allein durch seinen schieren Willen und Einsatz zusammen. An ihm kamen weder Ball noch Gegner vorbei. Note: 1

Sven Bender: Nasenbeinbruch - na und? Das hält doch einen Bender nicht auf. Es gab zwar durchaus Szenen, in denen man ihm ansah, dass er kein gelernter Innenverteidiger ist: Er ließ sich beispielsweise von Pandev (23.) und Callejon (29.)im eigenen Strafraum abkochen und hatte Glück, dass der Ball einmal in Weidenfellers Armen und einmal am Pfosten landete. Steigerte sich im Laufe des Spiels auf der ungewohnten Position deutlich und reduzierte seine Wackler in Halbzeit zwei gegen Null. Note: 2,5

Erik Durm: Wenn Neapel über seine Seite Gas gab, bekam er Probleme - etwa in Minute 29, als er einen Pass auf Callejon verpasste und dieser in der Folge den Pfosten traf. Meist aber Herr des Geschehens auf seiner Abwehrseite. Note: 3

Sebastian Kehl: Kam wegen der vielen Defensiv-Ausfälle zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz seit Anfang September - und konnte Bender auf dessen angestammter Position nicht gleichwertig ersetzen. Fand keinen Zugriff aufs Spiel, oft fehlte in den Zweikämpfen das Timing und auch sein Positionsspiel war nicht immer glücklich - all dies kulminierte in der 71. Spielminute, als sein Fehlpass das Gegentor einleitete. Note: 4

Nuri Sahin: Das Zusammenspiel mit Mkhitaryan klappte wesentlich besser als zuletzt, der BVB-Ballverteiler streute ein paar hübsche Pässe ein - hatte aber auch wieder zu viele Fehlpässe dabei. Ohne den gewohnten Nebenmann Bender sehr viel mehr damit beschäftigt, in der Defensive Lücken zuzulaufen. Note: 3

Jakub Blaszczykowski (bis 68.): Eiskalt, wie er nach einer Stunde einen blitzsauberen Konter zum 2:0 vollendete. Bis dahin war es ein Auftritt, wie er sie so oft in letzter Zeit gezeigt hatte: Enorm fleißig und präsent, mit vielen Aktionen am Ball, die aber meist zu ineffizient waren - wie beispielsweise sechs Minuten vor seinem Tor, als sein Pass auf Lewandowski einen Tick zu steil geriet und vom Torwart abgefangen wurde. Note: 2,5

Henrikh Mkhitaryan: Sein wohl bestes Spiel im BVB-Trikot. Dass er außergewöhnliche Fähigkeiten am Ball hat, hat er schon oft gezeigt, selten aber hat er sie derart effektiv eingesetzt. Zum Zungeschnalzen etwa die Szene in der 15. Minute, als er vier Gegenspieler auf sich zog und dann per Außenrist auf Lewandowski durchsteckte - das hätte das 2:0 sein müssen. EInziger kleiner Kritikpunkt: Dann und wann hätte er sich früher vom Ball trennen müssen - etwa in der 58. und 86.Minute, als er nach starkem Solo selbst abschloss, statt querzulegen. Note: 1,5

Marco Reus (bis 81.): Man ist es nicht mehr unbedingt gewohnt von ihm, dass er gleich seine erste Chance eiskalt nutzt - es dürfte allerdings geholfen haben, dass der Ball ruhig auf dem Elfmeterpunkt lag und kein Gegner stören durfte (10.). Dennoch: So kaltschnäuzig und sicher muss man erstmal verwandeln. Stark auch seine direkten Freistöße, die Reina gut parierte (18., 56.). Ansonsten in der ersten Halbzeit mit einigen Leerlaufphasen, deutlich stärker nach der Pause, als er gegen nun offensivere Italiener mehr Freiraum bekam. Die Folge: Eine blitzsaubere Vorlage zum 2:0 (60.). Note: 2

Robert Lewandowski (bis 89.): Kurz vor der Halbzeit merkte man, dass der Stürmer zu grübeln begann: Halbrechts im Strafraum bekam er den Ball, doch anstatt direkt abzuschließen, stoppte er den Ball erstmal - die Gelegenheit war dahin. Dass es zu diesem Zeitpunkt am Selbstvertrauen des Polen mangelte, war kaum verwunderlich, hatte er doch in Halbzeit eins allerbeste Chancen liegengelassen - zweimal gar alleine vorm Torhüter (15., 35.). Positiv allerdings: Einsatz und Spielfreude stimmten, legte viele Bälle auf die nachrückenden Mittelfeldspieler ab, sehr präsent im Kombinationsspiel - leitete das 2:0 ein (60.) und bereitete Aubameyangs Großchance (74.) sowie sein Tor (78.) vor. Note: 2,5

Pierre-Emerick Aubameyang (ab 68.): Kam für Blaszczykowski. Hätte das 3:1 machen müssen, vergab aber alleine vor dem Tor (74.). Machte es wenig später besser, als er Lewandowskis eigentlich zu späten Pass höchst lässig über den Torhüter lupfte (78.). Ansonsten unscheinbar, daher ohne Note.

Lukas Piszczek (ab 81.): Kam für Reus. Ohne Note.

Julian Schieber (ab 89.): Kam für Lewandowski. Ohne Note.