Dortmund. Nach zwei Derby-Niederlagen in Folge muss Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund am Samstag gegen Schalke 04 Wiedergutmachung betreiben. Für BVB-Trainer Jürgen Klopp ist das Derby deshalb wichtiger als das Spiel am vergangenen Dienstag gegen Arsenal. Kevin Großkreutz rät er aber zu etwas mehr Gelassenheit.

"Ein Spiel mit noch einmal gesteigerter Wichtigkeit", sei das Derby für ihn, sagt Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Dass die regelmäßigen Flutlichtabende in der Champions League die Bedeutung des Revierderbys gegen Schalke 04 schmälern, davon wollte Klopp nichts wissen. Das Derby ist noch wichtiger als Arsenal. Eine klare Ansage des 46-Jährigen.

Klopp und sein BVB stehen nach zwei Derbyniederlagen in der vergangenen Saison besonders unter Druck, endlich wieder gegen Schalke 04 zu gewinnen. "Wir haben in der Saison 32 Spiele und zwei Derbys", meint Klopp und unterstreicht damit die besondere Wertigkeit des Revierderbys.

Großkreutz im Blickpunkt

Denn obwohl der BVB letztes Jahr in der Bundesliga, und erst recht in der Champions League, eine tolle Saison spielte - die beiden Derby-Niederlagen drückten die Stimmung vieler BVB-Fans. Für Klopp waren sie sogar ein "Schatten auf der Saison". Unverdient seien die Niederlagen aber nicht gewesen: "Wir hätten gerne besser gespielt. Wir haben an beiden Tagen bekommen, was da war."

Ganz besonders motiviert dürfte auch in diesem Jahr wieder Kevin Großkreutz sein. Der zuletzt als bärenstarker Außenverteidiger auftrumpfende 25-Jährige träumt wahrscheinlich schon seit seiner Kindheit von einem Treffer gegen Schalke. "Kevin denkt wahrscheinlich mehr als jeder andere den ich kenne über das Derby nach", meint Klopp. Eine große Ansprache an die Mannschaft werde Großkreutz aber wohl nicht halten, witzelte der BVB-Trainer. "Ich bin mir aber sicher, dass er das Thema in einigen 1:1 Gesprächen erwähnt", legte er mit einem Grinsen nach. Großkreutz sei zwar mittlerweile erwachsen, aber "ganz normal wird das nie werden."

"Übermotivation hilft in keiner Lebenslage"

Zu viel Motivation sei aber auch nicht förderlich, warnte Klopp. "Wir wollen nicht verkrampfen. In bestimmten Momenten ist es eben auch ein normales Fußballspiel. Übermotivation hilft in keiner Lebenslage. Und im Derby schon gar nicht." Auch Kevin Großkreutz sei in der Vergangenheit vielleicht mit etwas zu viel Willlen in die Spiele gegen den Reviernachbarn gegangen: "Seine Motivation hat nicht in jedem Spiel dazu geführt, dass er seine normale Leistung abrufen konnte."

"Es muss einfach ein hochintensives, sehr faires Spiel sein, in dem kein Ergebnis akzeptiert wird, bevor nicht abgepfiffen wird", sagt Klopp. Und am Ende soll natürlich ein Sieg für den BVB rausspringen. Denn: "Es wäre schon, wenn wir das Thema Derby bald deutlich positiver besetzen dürften", sagt Jürgen Klopp.