Frankfurt. Vier Spiele, vier Siege: Borussia Dortmund kehrte nach dem 2:1-Erfolg bei Eintracht Frankfurt an die Tabellenspitze der Bundesliga zurück. Mann des Tages war Henrikh Mkhitaryan, der beide Tore für den BVB erzielte. Zwischendurch hatte Vaclav Kadlec für die Eintracht ausgeglichen.
Weil die Bayern in der vorgezogenen Partie gegen Freiburg Punkte liegen lassen hatten und die restlichen Verfolger daraus keinen Nutzen schlagen konnten, entschied die letzte Begegnung des Bundesligaspieltages über die Tabellenführung. Borussia Dortmund hat sie erobert. Vier Siege stehen nun für den BVB zu Buche. Der Klub-Startrekord von 2001 ist damit eingestellt. Doch beim 2:1 (1:1)-Erfolg bei Eintracht Frankfurt dank eines Doppelpacks von Hendrikh Mkhitaryan musste die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp ein hartes Stück Arbeit verrichten.
BVB-Spieler beklagten den vorab nicht gewässerten Rasen
Das erwartet harte Stück Arbeit. Der Trainer befand nach dem Abpfiff, dabei handle es sich auch um eine Art Qualitätssiegel für die eigene Leistung und die Liga insgesamt: “Wenn zwölf Punkte nach vier Partien so leicht wären, dann hätten sie ja alle.” Mit dem Auftritt seines Ensembles auf dem vorab nicht gewässerten und deshalb vielfach als stumpf beklagten Rasen (unter anderem von Marcel Schmelzer und Roman Weidenfeller) war Klopp vor allem mit dem Blick zurück auf den strammen Widerstand des Gegners zufrieden: “Meine Mannschaft hat wirklich nicht die Sterne vom Himmel gespielt, aber sie hat dieses Ergebnis erzielt.”
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Vorausgesagt worden war vom BVB “riesengroße Euphorie” (Klopp) bei der gerade in die Europa League durchgestarteten Eintracht. Und Euphorie war tatsächlich vorhanden. Das Eindringen in das internationale Geschäft bescherte Trainer Armin Veh allerdings auch personelle Sorgen. Sebastian Rode und vor allem der für “eigentlich unverzichtbar” erklärte Alex Meier standen gar nicht erst im Aufgebot. Der BVB-Coach dagegen positionierte im Vergleich mit der Anfangself vom Heimsieg gegen Werder Bremen lediglich Sven Bender statt Kapitän Sebastian Kehl vor der zentralen Defensive.
Resultat: Euphorie Frankfurt zog sich vor 51500 Zuschauern in der eigenen Arena nicht auf die letzte Verteidigungslinie zurück, sondern gestaltete die Partie gegen den Favoriten aus dem Revier offen und beschäftigte BVB-Torhüter Weidenfeller ausführlich. In Minute zehn sorgte Jakub Blaszczykowski dennoch mit einem couragierten Ballgewin für die Gelegenheit, etwas für die Borussia in Statistik eintragen zu können. Pass in die Mitte. Und Hendrikh Mkhitaryan, der Dortmunder Neuzugang, war da: 1:0 für den BVB. Der erste Bundesliga-Treffer für den Armenier, ein Treffer, den das Veh-Ensemble gedanklich einfach wegsteckte. Lohn: Vaclav Kadlec traf in Minute 36 zum 1:1.
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Sokratis kam beim BVB zur Pause für Hummels
Die Begegnung begann, Erinnerungen an das Spektakel der vergangenen Saison zu wecken, das auf Frankfurter Rasen mit einem 3:3 endete. Eine klare Borussen-Dominanz wie damals war allerdings nie zu erkennen. Mats Hummels durfte nicht mehr mitmachen in Runde zwei. Klopp beorderte Sokratis in die Innenverteidigung. Begründung: Hummels hatte im Auslauf der ersten Hälfte die Gelbe Karte gesehen, war gefährdet. Und die Eintracht erzeugte Druck. Entlastung für Dortmund kam dann überraschend in der 56. Minute. Mkhitaryan setzte zum Solo an und katapulierte den Ball zum 2:1 ins Netz hinter Kevin Trapp. Der Trainer lud sein Lob daraufhin in Schubkarren. Hohes Tempo. Ballsicher. Auge für die Situation. “Wie die Jungs eben kicken, die so teuer sind.” 27,5 Millionen Euro soll Mkhitaryan gekostet haben. Nicht zur gewöhnlichen Arbeitsleistung gehört allerdings auch für ihn, was sein Trainer abschießend anmerkte: “Als Mensch ist er sogar noch einen Tick besser als als Spieler. Das macht es angenehm.”
Wie wenig angenehm der Trainer die Veh-Mannen fand, lässt sich aus einer taktischen Maßnahme ableiten.
BVB gewinnt in Frankfurt
In Minute 86 brachte Klopp Kehl für Marco Reus. Es war der Versuch der Absicherung des schmalen und doch für die Tabelle so entscheidenden Vorsprungs. Das gelang. Das Bild blieb gleich: Einträchtig und tapfer kämpften die Frankfurter, die nach Schlusspfiff genau einen Doppel-Hendrikh unglücklicher waren. Sven Bender fasste das aus der rosigen Borussen-Perspektive am besten zusammen: “Auch Schweinespiele muss man gewinnen.”
