Dortmund. Für Borussia Dortmund steht das zweite Saisonspiel bevor, am Sonntag geht es zuhause gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Trainer Jürgen Klopp erwartet einen unangenehmen Gegner – gibt aber ein klares Ziel aus.
Es war ein überschaubares Grüppchen, das Jürgen Klopp unter der Woche zur Verfügung hatte. Weil ein Großteil seines Kaders mit der Nationalmannschaft unterwegs war, blieben ihm sechs Profis, die durch Amateur- und Gastspieler ergänzt wurden. Dennoch geht der BVB-Coach optimistisch ins Heimspiel gegen Braunschweig (Sonntag, 17.30 Uhr im WAZ.de-Liveticker) – und erwartet einen Sieg.
Klopp über die Trainingsarbeit: Man gewöhnt sich an den Vorgang, wenn Länderspiele sind, so unnötig auch dieser Termin war. Wir hatten dadurch, dass Miki und Auba dageblieben sind, sechs eigene Spieler, dann Owomoyela als mittlerweile fitten Gastspieler und den Rest haben wir mit Amateuren aufgefüllt. Wir konnten gut trainieren, das war kein Problem. Der Nachteil ist, dass du mannschaftstaktisch nicht viel machen kannst, aber da setze ich mal auf das Langzeitgedächtnis. Wir haben bis letzte Woche alle gemeinsam trainiert, jetzt waren wir vier Tage getrennt, das sollte schon gehen. Aber es ist trotzdem immer eine Herausforderung. Gar nicht so sehr das Training, sondern das Abgewöhnen der Abläufe in der Nationalmannschaft, da wird ja immer völlig anders gespielt. Das ist ja kein Kindergeburtstag, von heute auf morgen den Schalter immer wieder umzulegen. Ich gehe aber mal davon aus, dass wir das hinbekommen.
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Klopp über Eintracht Braunschweig: Ein paar Probleme haben sie, Dogan kann nicht spielen, Kumbela hätte Torsten Lieberknecht sicher auch gerne in der Mannschaft, aber ansonsten sitzen die Abläufe. Die haben ein paar gute Neuzugänge dazubekommen, das alles mit einem wirklich kleinen Etat und das ist eine Mannschaft, die über diese mannschaftstaktischen Maßnahmen kommt, die gut verteidigt und eigentlich in allen Spiele, die wir so gesehen haben, haben sie ein paar Anfangsprobleme gehabt und dann sind sie immer richtig aufgekommen und die zweite Halbzeit war deutlich stärker. Und wir sollten davon ausgehen, dass irgendwann diese Anpassungsprobleme abgestellt sind und sie zwei starke Halbzeiten spielen können.
Klopp über die Stärken des Gegners: Taktisch gut, gutes Umschaltspiel, sehr unangenehm zu spielen, aggressiv in den Zweikämpfen, bereit, jeden kleinen Fehler wettzumachen. Was eine gute Fußballmannschaft ausmacht, kann man in Braunschweig relativ gut beobachten.
Klopp setzt Aubameyang nicht unter Druck
Klopp über eigene Defensivprobleme: Wir haben das schon sehr häufig angesprochen, nicht nur bei Standards, sondern unser Defensivverhalten generell. Aber man muss das nicht im Wochenrhythmus wiederholen, wenn man eine Schwäche oder vermeintliche Schwäche immer wieder anspricht, verstärkt sie sich oft auch, statt dass sie weggeht. Das ist zuallererst ein Verhalten in den Eins-gegen-eins-Situationen, weil wir ja gegen den Mann verteidigen bei Standardsituationen. Für uns war das ein Thema, aber ich hatte nicht vor, es noch mal explizit anzusprechen. Wir trainieren sowieso nochmal Standardsituationen, da sind auch viele Defensiv-Standards dabei, da kann ich beobachten, wie groß die Bereitschaft ist, sich da wirklich in allerengsten Räumen auf dem Feld ganz, ganz konsequent zu verhalten, ohne ein Foul zu begehen. Sollte da irgend etwas auffällig werden, würde ich vielleicht noch mal drauf hinweisen.
Klopp über die Ziele gegen Braunschweig: Die nächsten drei Punkte sind das Ziel, das steht völlig außer Frage. Wir haben auswärts gewonnen, was nirgendwo in der Bundesliga selbstverständlich ist, und das muss man jetzt veredeln.
Klopp über das Augsburg-Spiel: Wir wären in Augsburg gerne von Beginn an flüssiger im Spiel gewesen, dass das Ganze leichter ausgesehen hätte, ohne leicht zu sein. Aber der Gegner ist mit sehr harten Zweikämpfen ins Spiel gestartet hat eine Gangart festgelegt. Wir mussten uns auch an die Intensität der Bundesliga wieder gewöhnen. Danach waren wir ordentlich im Spiel. Das Problem war ja nicht, dass wir schlecht gewesen wären, sondern dass Augsburg das relativ gut gemacht hat. Wir waren nicht schlecht, wir waren nur nicht überragend. In der zweiten Halbzeit war es dann deutlich besser und daran anzuknüpfen, ist der Plan. Den Ball laufen zu lassen, in den für uns ganz wichtigen Gegenpressing-Momenten total präsent zu sein, dem Gegner nicht die Möglichkeit zum Gegenangriff zu lassen.
Klopp über die Ansprüche an Aubameyang nach dem Dreierpack: Es gibt überhaupt keinen Grund, aus einer extrem positiven Sache jetzt eine Drucksituation zu machen, nach dem Motto: Wenn du beim nächsten Mal keine drei Tore machst, bist du schlechter als in Augsburg. Das ist außergewöhnlich, drei Tore macht man nicht oft. Der Umgang von ihm damit war sehr gut, aber ich habe jetzt auch nichts anderes erwartet. Die Arme waren nicht die ganze Woche oben, er hat ganz normal trainiert und sich bemüht. Er weiß, dass er arbeiten muss, um seine Form zu halten oder zu verbessern. Es gibt viele Dinge, an denen wir mit ihm arbeiten können, aber es ist auch schon extrem viel da und das macht diese Arbeit so spannend.