Wilhelmshaven. Lange tat sich Borussia Dortmund in der ersten DFB-Pokalrunde beim SV Wilhelmshaven schwer, erst in der 71. Minute fiel das 1:0. Der späte Aufschwung hatte auch mit den jungen Spielern Ducksch und Hofmann zu tun, die für viel Belebung gegen den Nord-Regionalligisten sorgten.
Marvin Ducksch ist noch nicht lange dabei im Fußballgeschäft, was man dem 19-jährigen Stürmer vor allem abseits des Platzes anmerkt. Andere Profis verbreiten nach dem Spiel geschliffene Plattitüden verbreiten, die klingen wie frisch aus dem Rhetorik-Seminar. Ducksch dagegen begann seine Auführungen nach dem 3:0-Sieg beim SV Wilhelmshaven mit dem Satz: „Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.“ Und immer wieder fiel das Wort Angst. Angst, die der Stürmer vor dem Spiel gehabt hatte, Angst, die ihm Trainer und Mitspieler nehmen wollten und Angst, die er auf dem Platz schließlich überwand.
Wer diesen schüchternen, zurückhaltenden jungen Mann nach dem Spiel so reden hörte, mochte kaum glauben, dass es derselbe Spieler war, der im DFB-Pokal-Duell mit dem Nord-Regionalligisten nach 59 Minuten den Rasen betreten und einen starken Auftritt hingelegt hatte. Bis dahin hatte sich der BVB schwer getan mit dem tiefstehenden, eng gestaffelten Gegner, hatte zu pomadig und behäbig gespielt, selten durch schnelle Pässe oder Spielverlagerungen Lücken ins Abwehrbollwerk der Gastgeber gerissen. Die kompensierten ihre individuelle Unterlegenheit durch enorme Lauf- und Kampfbereitschaft, sodass die Borussen in der ersten Halbzeit trotz 81 Prozent Ballbesitz nur selten gefährlich wurden.
Wilhelmshavens Torwart machte das Spiel seines Lebens
Und wenn sie mal zu Chancen kamen, stand Aaron Siegs im Weg. Der Torhüter, erst am Montag verpflichtet, machte wohl das Spiel seines Lebens, vor allem Pierre-Emerick Aubameyang dürfte den Namen nicht so schnell vergessen: Mehrmals tauchte er frei vor dem Wilhelmshavener Tor auf, doch weder per Kopf noch per Fuß konnte er Siegl überwinden. Auch einen Freistoß von Nuri Sahin parierte der BVB-Torhüter exzellent. auch einen Freistoß von Nuri Sahin parierte er exzellent. „Der hat uns sicher drei, vier Buden heute verwehrt“, lobte Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels.
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In der zweiten Halbzeit schließlich reagierte Jürgen Klopp – doach statt der wesentlich erfahreneren Spieler wie Sven Bender oder Jakub Blaszczykowski brachte er den jungen Ducksch – der etatmäßige Ersatzstürmer Julian Schieber hatte gar nicht erst mitfahren dürfen. „Dass der Trainer mich in den Kader genommen und als erstes gebracht hat, ist eine Auszeichnung“, freute der sich.
Ducksch zahlte Vertrauen zurück
Das Vertrauen zahlte Ducksch mit einer ordentlichen Leistung zurück: Er bewegte sich gut, war sicher in Kombinationen und bereitete das 1:0 vor – auch wenn der Zufall ordentlich mithalf, als seine Flanke über Umwege bei Kevin Großkreutz landete und der von der Strafraumgrenze per Direktabnahme das 1:0 erzielte (71.). Das 2:0 besorgte Ducksch dann gleich selbst (83.), Vorlagengeber war der nächste eingewechselte Youngster: Jonas Hofmann, der auch gleich das 3:0 durch Robert Lewandowski vorbereitete (90.).
„Das haben die beiden heute gut gemacht“, lobte Hummels. „Sie haben frischen Wind gebracht. Aber die machen die ganze Vorbereitung schon einen guten Eindruck.“ Tatsächlich war Stürmer Ducksch in bester Testspiel-Schütze – und doch war es vor allem der von den Amateuren beförderte Mittelfeldspieler Hofmann, der in der Vorbereitung mit spielstarken unbekümmerten Auftritten auf sich aufmerksam machte.
Hofmann kann auf viele weitere Einsätze beim BVB hoffen
„Das war wichtig, in den Pflichtspielen gleich zu hundert Prozent da zu sein und nicht in ein Loch zu fallen“, freute sich Hofmann „Und dass es dann noch mit zwei Vorlagen geklappt hat, ist natürlich umso schöner.“
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Der Ex-Hoffenheimer hat im Gegensatz zu Ducksch schon Erstliga-Erfahrung gesammelt, in der Endphase der vergangenen Saison stand er gegen Augsburg und Düsseldorf in der Startelf, lieferte ordentliche Leistungen ab und bereitete ein Tor vor. Und da Jürgen Klopp in der kommenden Saison verstärkt rotieren will, dürfte der 21-Jährige auch ind er kommenden Saison zu Einsätzen kommen. Und Marvin Ducksch? „Ich hoffe, ich habe meine Chance genutzt“, sagt er – bevor dann doch so ein Satz aus dem Rhetorik-Seminar kommt: „Ich gebe im Training weiter alles und dann wird der Trainer entscheiden, wie er den Kader besetzt.“