Dortmund. Ähnlich wie Trainer Jürgen Klopp sieht auch die Vereinigung der Vertragsfußballer einen Streik des Stürmers Robert Lewandowski bei Borussia Dortmund als unwahrscheinlich. Auch eine frühzeitige Vertragsauflösung schätzen sie als unrealistisch ein.
Die Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV) hält einen Streik von Borussia Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski für ausgesprochen unwahrscheinlich. "Nach meinen Informationen hat Robert Lewandowski es nicht so gesagt, wie es kolportiert wurde. Es gab es keine Androhung, die Leistung zu reduzieren", sagte VdV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky über den Polen, der noch im Sommer als VDV-Spieler des Jahres gewählt wurde.
Würde Lewandowski absichtlich schlecht spielen, müsste er "bei den Fans durch die Hölle"
Allgemein ergänzte er: "Das würde auch gar keinen Sinn machen. Der Spieler würde sich ins eigene Fleisch schneiden. Sein Image und sein Marktwert würden leiden, das Gehalt ist normalerweise stark leistungsbezogen, er müsste bei den Fans durch die Hölle und würde riskieren, auch bei den Fans und Verantwortlichen des neuen Vereins kritisch beäugt zu werden." Alles in allem sei es "unvorstellbar, dass ein Spieler absichtlich schlecht spielt, um einen Verein unter Druck zu setzen".
Den Schritt, auf Freigabe aus einem Vertrag zu drängen, beäugt die Spielergewerkschaft grundsätzlich kritisch. "Grundsätzlich sind Verträge einzuhalten. Das gilt für beide Seiten", erklärte Baranowsky. Eine außerordentliche Kündigung eines Spielers sei nur in einem Extremfall möglich, zum Beispiel, wenn er von einem Verantwortlichen geschlagen oder übel beleidigt wurde.
Ein Herausklagen beim BVB würde in die vorübergehende Arbeitslosigkeit führen
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Aber auch da gelte: Ein Herausklagen sei wenig sinnvoll, "weil sich ein Prozess bis über das Ende der Transferperiode hinziehen und dem Spieler somit ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit drohen würde". Die Auseinandersetzung zwischen dem BVB und Lewandowski wird, davon ist Baranowsky überzeugt, "sicher kein juristischer Fall werden".
Der 24 Jahre alte Lewandowski, der seit Wochen auf einen Wechsel zu Triple-Sieger Bayern München drängt, war am Mittwoch in der polnischen Zeitung Fakt mit den Worten "Ich fühle mich von Borussia betrogen" zitiert worden. Zudem soll er gesagt haben: "Ich weiß nicht, ob die Situation auf Dauer spurlos an mir vorbeigeht." Es sitze bei ihm im Unterbewusstsein, "und es wird eine Zeit kommen, wo ich mit schlechter Stimmung zum Spiel kommen werde". (sid)