Dortmund. . Es war sein erstes Mal. Zum ersten Mal spielte Dortmunds Youngster Moritz Leitner in der Champions League von Beginn an. Er überzeugte Fans und Trainer, bis Krämpfe ihn stoppten. Erst nach dem Spiel wurde ihm bewusst, wo er sich befindet: „Champions League spielt, glaube ich, nicht jeder.“
Bei dem 1:0-Sieg über Olympiakos Piräus in der Champions League wusste ein Youngster ganz besonders zu gefallen: Der erste 18-Jährige Moritz Leitner feierte sein Startelf-Debüt in der Königsklasse und verzückte Fans und Medien.
Moritz Leitner strahlte bis über beide Ohren, als er den Journalisten in der Mixezone Rede und Antwort stand: "Das sind Momente, wo man genießen muss." Der junge Spieler war nach seinem Startelfdebüt in der Champions League ein gefragter Mann und der Dortmunder Spieler, der am längsten brauchte, um in den verdienten Feierabend zu gehen. Aber das war den 18-jährigen Youngster egal – so egal, wie die Krämpfe in beiden Waden kurz vor dem Ende der Partie. „Das war nicht das Schönste an diesem Abend“, erzählt Leitner, aber es war ihm „Wurst nach dem Sieg.“ Auch wenn die Krämpfe „sehr schmerzhaft“ waren.
“Wollte den Fans zeigen, was ich kann“
Der Adrenalin im Körper half dem Mittelfeldspieler sicherlich, diese Schmerzen zu überstehen und die Ehrenrunde nach dem 1:0-Sieg zwar langsam, aber genüsslich zu Ende zu bringen. „Er hat das super gemacht“, lobte BVB-Kapitän Sebastian Kehl den Debütanten. „Moritz hat sich richtig reingehängt, so dass er mit Krämpfen ausgewechselt werden musste.“ Champions League sei eben eine andere Belastung als die Bundesliga – „auch vom Kopf her“, weiß der alte Hase Kehl. „Mich freut es für ihn, dass er einen guten Start in die Champions League hatte.“
Vor seinem Startelf-Debüt war Leitner „einerseits ja schon ein bisschen nervös“ gewesen, aber die Vorfreude auf das Spiel habe „mehr ausgemacht“. Erst um 18 Uhr am Spieltag hatte der Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison noch beim Zweitligisten FC Augsburg spielte, in der Mannschaftsbesprechung von seinem Einsatz erfahren. Der etatmäßige „Sechser“ Sven Bender musste verletzt passen. „Man freut sich einfach drauf, Fußball spielen zu dürfen und das hat einfach riesigen Spaß gemacht“, lächelt Leitner. „Ich wollte den Zuschauern und Fans zeigen, was ich kann. Ich bin nicht in die Partie gegangen mit dem Gedanken, ‚ Oh, mein Gott. Ich spiele jetzt Champions League.‘“
Diesen Satz bringt Leitner so selbstsicher über die Lippen, als sei es das Normalste der Welt, mit seinem jungen Jahren für den deutschen Meister in der Königsklasse zu spielen. „Er ist mit seinen 18 Jahren schon sehr selbstbewusst“, erklärt Kehl. „Das strahlt er dann auch durch seine spielerische Aktivität aus.“ Zum Beispiel in der 49. Spielminute, als sich Leitner frech einen ruhenden Ball von Nationalspieler Mario Götze schnappte und im Alleingang auf das Tor dribbelte. „Das haben wir kurz so abgesprochen und dann einfach gemacht“, zwinkert der Youngster unbekümmert.
Keine Angst vor Konkurrenz
„Ich wollte immer nur einen Ball am Fuß haben, egal ob ich zehn, 13 oder 15 Jahre alt war.“ Und natürlich wolle er auch bei Borussia Dortmund so viel wie möglich spielen. Leitner hat keine Angst vor dem Konkurrenzkampf beim BVB, „aber wenn man als 18-Jähriger zum deutschen Meister kommt, kann man natürlich keine Ansprüche stellen.“ Über die Leistung im Training bietet sich der Mittelfeldspieler bei seinem Trainer Jürgen Klopp für höhere Aufgaben an. „Der Trainer baut mich auf und hat mir gegen Piräus die Chance gegeben. Ich bin allerzeit bereit und ich hoffe, dass ich jetzt auch mehr spiele.“
Kehl glaubt, Leitner „ist auf dem richtigen Weg. Das eine oder andere wird er noch lernen. Ich packe ihn mir ab und zu schon mal und denke, dass ich den Einfluss noch auf jungen Spieler habe.“ Auch wenn sie nun auf höchstem europäischen Niveau spielen. Leitner ist ein bisschen stolz: „Königsklasse spielt, glaube ich, nicht jeder“ – Moritz Leitner schon.