Köln. Ilkay Gündogan vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund hat Bundestrainer Joachim Löw einen großen Beitrag an seiner Entwicklung zugeschrieben. Löw habe dem Deutsch-Türken in seiner Entwicklung sehr weitergeholfen. Dank richtet Gündogan außerdem an seine Eltern, “die den Mut hatten, sich von Anfang an in die deutsche Gesellschaft integrieren zu wollen.“
Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund schreibt Joachim Löw einen wesentlichen Beitrag an seiner Entwicklung zu. Der Bundestrainer habe ihn zum Nationalspieler gemacht, als es beim BVB für ihn nicht gut gelaufen sei, sagte der 22-Jährige in einem Interview in der FAZ. "Aber da hat mir Joachim Löw sehr weitergeholfen. Er sprach mir das Vertrauen aus und verhalf mir auch bald nach der ersten Nominierung zum Debüt. Das hat mir sicher geholfen, in Dortmund meinen Weg zu machen", sagte Gündogan.
Gündogan: "Die Sechs ist meine Lieblingsposition geworden"
In Dortmund habe er sich inzwischen einen gewissen Stellenwert erarbeitet, den er Woche für Woche bestätigen müsse, ergänzte der gebürtige Gelsenkirchener. "In der Nationalmannschaft ist es so, dass ich die beiden letzten Länderspiele über 90 Minuten bestritten habe. Ich denke, ich habe in den Freundschaftsspielen gegen Holland und Frankreich meine Sache ordentlich gemacht. Es war ein Schritt vorwärts in der Karriere, aber einen festen Platz kann ich sicher nicht für mich in Anspruch nehmen", sagte Gündogan.
Inzwischen sieht sich der türkischstämmige BVB-Profi auf der Sechser-Position vor der Abwehrreihe, nachdem er früher mehr offensiv orientiert war. "Aber die Sechs ist meine Lieblingsposition geworden", bestätigte Gündogan, der rückblickend besonderen Dank an seine Eltern richtete. "Weil sie den Mut hatten, sich von Anfang an in die deutsche Gesellschaft integrieren zu wollen. Obwohl sie die Sprache zunächst nicht beherrschten."
Gündogan: "Habe ich immer Anerkennung gespürt"
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Somit sei auch er gezwungen gewesen, mit seinen Spielkameraden Deutsch zu sprechen. "Durch mein gutes Deutsch und meine Leidenschaft für den Fußball habe ich immer Anerkennung gespürt. Ich wurde ohne Vorurteile angenommen, dass ich Türke war, spielte keine Rolle."
Auch habe ihn seine Familie frei entscheiden lassen, ob er für die türkische oder die deutsche Nationalmannschaft spielen wolle. "Aber ich habe gleich gesagt, dass ich meinen Weg in die deutsche Nationalmannschaft suchen werde. Ich habe ab der U18 in den Junioren-Teams des DFB gespielt und mich immer wohl gefühlt. Dann ging es ja relativ schnell. Und heute habe ich es geschafft, die türkischen Landsleute zu überzeugen." (sid)