Dortmund. . Torhüter Roman Weidenfeller vom deutschen Doublesieger Borussia Dortmund rätselt noch immer, warum er nie eine Chance in der Nationalmannschaft erhalten hat. “Bis zum heutigen Tag hatte ich keinen Kontakt mit den Verantwortlichen der Nationalmannschaft. Aber das ist inzwischen auch völlig in Ordnung für mich“, sagte Weidenfeller.

Torhüter Roman Weidenfeller vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund rätselt noch immer, warum er nie eine Chance in der Nationalmannschaft erhalten hat. "Bis zum heutigen Tag hatte ich keinen Kontakt mit den Verantwortlichen der Nationalmannschaft. Aber das ist inzwischen auch völlig in Ordnung für mich", sagte Weidenfeller im Interview des Nachrichtenmagazins Focus.

"Ich hätte gerne eine sportliche Chance erhalten. Aber jetzt bin ich 32 Jahre alt, ich habe mich in den vergangenen Jahren nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich weiterentwickelt und gehe gelassener mit Situationen um, die ich nicht beeinflussen kann. Das Einzige, was ich jede Woche machen kann, ist, gut zu halten", sagte der Routinier. Weidenfeller ist unter anderem nach einer Statistik des Fußball-Datensammlers Impire Deutschlands bester Keeper.

Weidenfeller: "Habe meinen eigenen Kopf"

Vielleicht habe das öffentliche Bild von ihm nicht zu dem gepasst, das der eine oder andere in Deutschland vom kommenden Nationaltorhüter gehabt hat. Sein Aussehen könne man ändern, aber das, was einen Menschen ausmache, eben nur sehr, sehr schwer, sagte Weidenfeller. "Ich gehöre sicherlich zu den Leuten, die einen eigenen Kopf haben und sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Genauso, wie es Jens Lehmann, Stefan Effenberg oder Oliver Kahn gemacht haben. Als Trainer ist es bestimmt nicht immer leicht, mit solchen Charakteren zu arbeiten. Dennoch waren sie häufig genug die Garanten für den Erfolg."

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Weidenfeller konterte Kritik, er sei kein moderner Torwart. Viele Experten bemängeln, er sei ein klassischer Reaktionstorhüter, während die jungen Torwarttalente sich auf die Kunst des Bälleverarbeitens verstünden. "Was heißt denn bitte modern? Das Wichtigste ist doch immer noch, dass ich den entscheidenden Ball halte", sagte Weidenfeller. "Darüber hinaus glaube ich mich erinnern zu können, dass ich in der Champions League schon das eine oder andere Tor vorbereitet habe. So viel zum Thema Bälle verarbeiten. Ganz so unmodern kann mein Torwartspiel also nicht sein, schließlich stehen wir im Viertelfinale der Champions League gegen Malaga. Mit einem ganz Blinden im Kasten wäre der BVB bestimmt nicht so weit gekommen." (sid)