Dortmund. Dank des 3:0-Siegs gegen Schachtjor Donezk steht Borussia Dortmund erstmals seit 15 Jahren wieder in einem Champions-League-Viertelfinale. Spieler und Trainer freuten sich über die eigene Leistung – und über das besondere Glück eines Spieler, der zuletzt viel kritisiert wurde – die Stimmen.

BVB-Innenverteidiger Felipe Santana musste zuletzt viel Kritik einstecken, beim 3:0-Sieg im Champions-League-Viertelfinale gegen Schachtjor Donezk machte er nun das wichtige 1:0. Kein Wunder, dass sich Mitspieler und Trainer mit dem Brasilianer freuten. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Jürgen Klopp (BVB-Trainer): Wir waren stark heute. Die Mannschaft hat von der ersten Sekunde an ein unglaubliches Spiel aufgezogen. Wir wussten, dass der Gegner versucht, aggressiv in die Zweikämpfe zu kommen, das haben wir umgangen, indem wir mit wenigen Kontakten gespielt haben. In den zehn Minuten nach der Pause konnte man sehen, wie stark Schachtjor sein kann, wenn man sie spielen lässt. Danach haben wir sie nicht mehr spielen lassen und dann war die Sache gegessen.

Klopp zur Leistung von Hummels-Vertreter Santana: Heute hat uns Mats gefehlt, aber was Felipe für ein Spiel gemacht hat, war der absolute Wahnsinn. Möglicherweise ist es doch die Frisur.

Felipe Santana über seine neue Frisur: Die Glatze habe ich eigentlich schon immer, ich bin so nach Deutschland gekommen. Seit einem Jahr habe ich jetzt den Irokesen und heute Morgen habe ich mir gesagt, dass ich wieder der original Tele Santana sein will. Und das hat ja gut geklappt und wir haben drei Punkte. Die anderen Jungs und der Trainer haben in der Kabine gescherzt: „Oh, wir haben einen neuen Spieler.“ Und der neue Spieler hat im ersten Spiel gleich ein Tor gemacht.

Santana über sein Tor: Das tut sehr gut. Es war ein Alles-oder Nichts-Spiel und ich habe noch mal meine Chance bekommen und habe sehr gut gespielt. Nicht nur ich, sondern die ganze Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt.

Jakub Blaszczykowski: Wir haben heute sehr gut gespielt, von Anfang an richtig Druck gemacht, taktisch gut gespielt und in der ersten Halbzeit zwei Tore geschossen. Wir wussten, dass Donezk in der zweiten Halbzeit richtig drauf gehen würde und das haben sie gemacht. Das dritte Tor war entscheidend, danach hatten wir das Spiel wieder in der Hand und dem Gegner nicht viele Chancen ermöglicht.

Blaszczykowski über das BVB-Erfolgsgeheimnis: Unser Erfolgsgeheimnis will ich nicht verraten, wir haben ja noch ein paar Spiele. Aber das zeigt, welches Potenzial wir in der Mannschaft haben und wie gut wir spielen können. Donezk ist eine richtig gute Mannschaft, aber wir haben einfach unser Spiel gespielt und die haben kaum Chancen gehabt. Das ist, glaube ich, unser Erfolgsgeheimnis, dass wir, egal gegen welche Mannschaft, immer unser Spiel spielen.

Roman Weidenfeller: Wir wussten, dass wir uns keine Sekunde Unkonzentriertheit gönnen können. Denn Donezk hat die Qualität, auch so ein Spiel zu drehen. Deswegen war das Spiel auch erst mit dem 3:0 entschieden. Wir können uns jetzt unheimlich freuen, das war eine klasse Leistung. Das Publikum war toll, wir hatten alle eine Gänsehaut.

Neven Subotic: Wir haben Reife gezeigt und das getan, was wir machen müssen. Keiner hat erwartet, dass wir 3:0 gewinnen. Aber wir haben uns richtig reingehängt und waren einfach besser. Wir haben hoffentlich noch einen längeren Weg vor uns in der Champions League. Und wir wollen so lange wie möglich auf dieser Reise bleiben, dann sie ist wirklich schön. Es macht einfach Spaß, sich mit den Besten zu messen.

Subotic über die Leistung des BVB: Ich bin stolz, weil wir so gespielt haben, wie wir gespielt haben. Natürlich ist es toll, dass wir weitergekommen sind, aber schön war, dass wir unseren Fußball gespielt haben, dass wir vorne draufgegangen sind, obwohl wir geführt haben. Auf die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, bin ich stolz.

Sebastian Kehl: Ich freue mich sehr für Felipe. Ich habe ihm auch schon gesagt: „In den letzten Tagen haben sie so auf dich eingeprügelt, heute bist du der Matchwinner – so eng liegt das im Fußball beieinander." Heute war er sehr, sehr wichtig für uns, hat ruhig gespielt, gute Bälle von hinten herausgespielt, seine Qualität unter Beweis gestellt. Das sollte ihm Kraft und Mut geben für die nächsten Wochen.

Sven Bender über seine Auswechslung: Das war ein wichtiges Spiel da ist es nicht gut, wenn da einer rumhumpelt, das schadet nur dem Team. Aber wir haben ja einen ebenso guten Mann auf der Bank gehabt und das ist natürlich für uns Luxus, dass man dann in so einem Spiel Sebastian Kehl noch reinwerfen kann.

Kevin Großkreutz: Einen Abend können wir feiern, aber ab Mittwoch konzentrieren wir uns voll auf’s Derby und jeder weiß, um was es geht und wir werden uns auf den Platz zerreißen. (aufgezeichnet von Sebastian Weßling)