Dortmund. Es war ein Bild mit Seltenheitswert, das Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach ablieferte: Mario Götze trat zum Elfmeter an, schoss – und traf. Mit Strafstößen hatten die BVB-Spieler zuletzt so ihre Probleme, dabei könnten die am Mittwoch wichtig werden.
Beim BVB blicken sie auf die erfolgreichsten Spielzeiten seit langer Zeit zurück. Zweimal in Folge ist man Meister geworden, man holte 2012 gar das Double, nun steht man im Achtelfinale der Champions League. Mit Lewandowski, Reus, Götze und Blaszczykowski hat der Klub eine der stärksten und torgefährlichsten Offensivreihen Europas zusammen – es sei denn, der Ball liegt elf Meter vor dem Tor, alle Verteidiger haben den Strafraum verlassen und es gilt nur noch, den Torwart zu überwinden.
Nein, bei Strafstößen haben sich die BVB-Spieler in den vergangenen Wochen und Monaten wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert: Jakub Blaszczykowski vergab zuletzt gegen Leverkusen, zuvor hatte in der laufenden Saison Mats Hummels in der Champions-League-Partie gegen Ajax Amsterdam vergeben.
Am dollsten trieben es die Borussen in der Saison 2010/2011, als sie alle fünf zugesprochenen Strafstöße vergaben. Je einmal scheiterten Lucas Barrios und Dede, gleich dreimal Nuri Sahin, der auch in der Vorsaison einen vergab – nach seiner Rückkehr zum BVB witzelte er deshalb auch, nun habe Trainer Jürgen Klopp endlich wieder einen sicheren Elfmeterschützen.
Lewandowski ist Schütze Nummer eins
Beim 1:1-Unentschieden gegen Gladbach allerdings verwandelte Mario Götze – zuvor selbst gefoult – traumwandlerisch sicher gegen Marc-Andre ter Stegen; erster Elfmeter-Kandidat beim BVB ist er dennoch nicht: „Eigentlich ist Robert Lewandowski jetzt unser Schütze nach dem Ausschlussverfahren – oder besser gesagt Ausschussverfahren“, sagte Klopp. „Es sei denn, er wird so gefoult wie gegen Leverkusen, dass der Fuß noch wehtut.“ Aber mit Götze und Marco Reus habe man ja genügend sichere Schützen in der Hinterhand.
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Am Mittwoch, im Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München (20.30 Uhr/ARD, Sky und im Live-Ticker), könnte es aber durchaus sein, dass die Dortmunder ein paar mehr dieser sicheren Schützen brauchen – dann nämlich, wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Doch davor ist dem BVB-Coach nicht bange: „Kuba kann nach wie vor Elfmeter schießen, Mats Hummels hat das jetzt auch nicht verlernt, Subotic ist auch immer ein Kandidat – es sind genügend Leute da“, meint er.
Schützen fürs Elfmeterschießen werden nicht vor Spiel eingeteilt
Wer im Falle eines Falles zum Punkt schreitet, wird allerdings erst festgelegt, wenn es soweit ist. „Man muss dann genauer hingucken, ob sich jemand freiwillig meldet oder überredet werden muss“, erklärt Klopp. „Es geht ja auch darum, dass man sich im Spiel Sicherheit holt. Also einer, der vorher sieben Großchancen verballert hat, ob der dann erste Wahl fürs Elfmeterschießen ist, weiß ich nicht.“
Gesondert vorbereiten wird man sich auf die spezielle Situation eines Elfmeterschießens nicht: „Wir werden nicht viel trainieren“, sagt Klopp. „Ob die Jungs den einen oder anderen Elfmeter schießen, werden wir sehen.“ Am liebsten, soviel ist sicher, würde der Trainer das Spiel schon nach 90 Minuten für seine Mannschaft entschieden sehen. Doch das dürften auch die Bayern beabsichtigen, die ja in jüngerer Vergangenheit auch nicht immer die besten Erfahrungen mit Elfmetern gemacht haben – siehe Elfmeterschießen im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea oder Arjen Robben gegen Chelsea und – genau – den BVB.
So kam Borussia Dortmund ins Viertelfinale gegen die Bayern: