Köln. Marco Reus, deutscher Nationalspieler in Diensten von Borussia Dortmund, hat in dieser Spielzeit mit Blick auf die Champions League offenbar noch einiges vor mit seinem BVB. Dortmund verfüge nicht über einen klassischen Leitwolf - brauche aber auch keinen, sagt der 23-Jährige weiter.
Nationalspieler Marco Reus von Borussia Dortmund traut dem deutschen Fußball-Meister in der laufenden Saison offenbar noch viel zu. "Wir haben bewiesen, dass wir Berge versetzen können, wenn wir als Team funktionieren", sagte der 23-Jährige im Interview in der Welt am Sonntag mit dem Hinweis auf die Erfolge in der Königsklasse. "Wir haben uns mit dem Gruppensieg vor Real Madrid und Manchester City belohnt. Aber sonst haben wir noch nichts erreicht. Wir sind nicht am Ende unserer Entwicklung", so Reus.
Darüber hinaus gewährte der Torjäger einen Einblick in sein Gefühlsleben. "Ich hasse es, am Tag nach einer Niederlage aufzustehen. Es ist das Schlimmste überhaupt, dann zum Training fahren zu müssen und in die anderen traurigen Gesichter zu schauen", berichtete Reus. Aber es sei die größte Motivation überhaupt, nach einem gewonnenen Spiel am anderen Morgen die Teamkollegen zu sehen und die Freude zu genießen. Das habe nichts mit der Tabellensituation zu tun.
Zur Führungsspielerdiskussion meinte Reus: "Von der These, dass jedes Team einen Leitwolf braucht, der dazwischenhaut, halte ich nicht viel. Früher war das vielleicht so, zu Zeiten eines Stefan Effenberg oder eines Michael Ballack. Natürlich tut es einem jungen Spieler gut, wenn ein erfahrener Mann da ist, der ihm in bestimmten Situationen Mut zuspricht, ihn beruhigt und von persönlichen Erfahrungen berichtet. Sebastian Kehl macht das bei uns in Dortmund beispielsweise. Aber einen Obermacker brauchen wir nicht. Alle Spieler sollten Verantwortung übernehmen, egal ob sie 20 oder 33 Jahre alt sind." (sid)