Dortmund. . Der BVB war gegen Fortuna Düsseldorf überlegen: Die Borussen liefen 119 Kilometer, hatten 65 Prozent Ballbesitz, gute Torchancen – am Ende aber stand nur ein 1:1. „Wir waren zwar dominant, aber in unserer Hälfte – und das bringt leider nicht so viel“, sagte Neven Subotic.
„Wir waren zwar dominant, aber in unserer Hälfte – und das bringt leider nicht so viel.“
Das Zitat stammt von Neven Subotic. Und es trifft nach dem 1:1 von Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf den Nagel auf
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den Kopf. Der Innenverteidiger, der gemeinsam mit dem anderen Innenverteidiger, Felipe Santana, die meisten Ballkontakte hatte, sagte außerdem: „Es war sicher nicht das, was wir vorgehabt haben. Wir sind zu sicher ins Spiel gegangen. Wir wollten das Ding gewinnen, ohne ein Risiko einzugehen.“
Neben der fehlenden Risikobereitschaft mangelte es vor allem an drei Komponenten, die in den vergangenen Jubelwochen den Unterschied ausgemacht hatten:
Das Gegenpressing
Das hohe, energische, entschiedene Attackieren des Gegners nach eigenem Ballverlust ist die Basis dessen, was mittlerweile als „BVB-Fußball“ ein feststehender Begriff ist. Es erfordert hohe Laufbereitschaft, den Willen zur Tempoverschärfung, die kollektive Gier nach dem Ball. Nun, gelaufen sind die Borussen auch gegen Düsseldorf viel; als Mannschaft 119,4 Kilometer. Offensichtlich sind sie aber die falschen Wege gelaufen, oder die richtigen im falschen Tempo. Jedenfalls hat Trainer Jürgen Klopp festgestellt, „dass wir nur in den letzten fünf, sechs Minuten, als uns das Wasser bis zum Hals stand, Gegenpressing gespielt haben. Vorher nicht. Und das war natürlich Quatsch.“ Zumal Gegenpressing ein guter, nach Klopp sogar der beste Spielmacher ist – und von der Sorte ja schon drei andere fehlten.
Die Kreativität
Mit Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Mario Götze fehlten gegen Düsseldorf gleich drei tragende Säulen der Dortmunder Spieleröffnung – und mit ihnen ein gehöriger Schuss Kreativität. Borussia verbuchte zwar 65 Prozent Ballbesitz, verwaltete damit aber nur das 1:0. „Wir haben hinten rumgespielt,was zwar schön ist und nicht sehr risikoreich, was aber auch dazu führte, dass wir nicht so viele Torchancen hatten“, sagt Neven Subotic.
Hummels schlägt den langen, präzisen Ball; Gündogan spielt den kurzen, fiesen Pass und Götze, tja Götze, der bereitet genial vor und schließt genial ab. Drei unterschiedliche Optionen, die den BVB gewöhnlich außergewöhnlich, die ihn unberechenbar machen.
„Die Jungs sind alle drei weltklasse. Die würden jeder Mannschaft fehlen“, sagt Neven Subotic. Er fügt aber auch an: „Es ist immer leicht, hinterher zu sagen, dass es mit ihnen besser gelaufen wäre. Nur: Das werden wir nie erfahren.“ Entscheidend ist allein, dass auch die Mannschaft, die am Dienstag auf dem Platz gestanden hat, genügend Qualität hatte, um die Düsseldorfer Mannschaft zu bezwingen.
Die Effizienz
Robert Lewandowski hatte zuvor in 14 Tagen acht Tore erzielt – und dafür ungezählte beinharte Zweikämpfe bestritten. Ihm hätte eine Verschnaufpause sicher gut getan. Allerdings fehlte mit Hummels, Gündogan und Götze ja schon die komplette Mittelachse, da verzichtet ein Trainer ungern auch noch auf einen seiner Polen (Torwart - Torjäger). Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere: Der BVB hatte wenige, aber durchaus gute Torchancen; ließ diese aber – anders als beim an Effizienz nicht zu übertreffenden Auftritt in Amsterdam – liegen. Die beiden besten vergab Kevin Großkreutz.
Fazit Neven Subotic: „Wir wissen, dass das alles andere als ein gelungener Abend war. Wir wissen aber auch, dass die Saison jetzt nicht vorbei ist.“
Nur ein Punkt für den BVB