Dortmund. . Vor dem Gipfel beim Rekordmeister und Spitzenreiter FC Bayern München knabbert Borussia Dortmund am Remis gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. BVB-Kapitän Sebastian Kehl stellt die Frage, ob wirklich jeder Spieler die Fortuna ernst genommen habe.
Man kann die Sache ja, als Optimist, ganz positiv sehen. Borussia Dortmund, so das Saisonziel, will sich für die Champions League qualifizieren. Und mit dem Heim-Unentschieden gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat sich Dortmund einen weiteren Punkt von der Konkurrenz aus Schalke und Frankfurt abgesetzt. Unter BVB-Fans dürfte es aber schwierig sein, den zu finden, der sich dieser Argumentation anschließt. „Wir haben gegen Düsseldorf zwei Punkte verloren“, stellte ein sichtlich angefressener Roman Weidenfeller klar. Und sprach stellvertretend für alle Mitspieler und Funktionsträger beim Doublesieger.
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In Dortmund war der Blick nach dem Saison-Stotterstart längst wieder nach oben in der Tabelle gegangen. Und nach vorne, zum nächsten Spieltag. Denn sowohl oben als auch vorne stehen die Bayern aus München. Mit einem Sieg gegen Düsseldorf, dem vierten in der Liga in Serie, hätte der BVB die Reise zum Liga-Gipfel am Samstag mit breiter Brust antreten können. Droht dort eine Vorentscheidung? „Die Meisterschaft ist Ende November noch nie entschieden gewesen“, sagte Roman Weidenfeller. Samstag ist der 1. Dezember.
BVB offenbarte gegen Fortuna ein Sammelsurium an Fehlern
Ausgerechnet die Fortuna aus Düsseldorf, deren Edelfan Campino von den Toten Hosen nicht das entspannteste Verhältnis zum Riesen aus München pflegt, hat dem BVB einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei der Fehlersuche für das maue 1:1 wurden die Dortmunder in den eigenen Reihen fündig. Ergebnis: Ein Sammelsurium, das dem BVB in Summe zum Verhängnis wurde. Wenig Leidenschaft, Ergebnis statt Erlebnis, viel Ballbesitz und hoher Verwaltungsaufwand. „Wir wollten kein Risiko eingehen, haben uns verzockt“, hatte Hobby-Pokerspieler Neven Subotic beobachtet.
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Trainer Jürgen Klopp, der noch in der Kabine eine Schnellanalyse abarbeitete, fehlte vor allem das Gegenpressing, das frühe Attackieren des Gegners nach eigenem Ballverlust. Ein probater Tor-Öffner gegen die tiefstehenden Düsseldorfer. Kapitän Sebastian Kehl, der ein ordentliches Comeback feierte, mahnte nach der Partie: „Jeder Spieler muss sich fragen, ob er Fortuna ernst genommen hat.“
Götze darf den BVB angeblich für 37 Millionen Euro verlassen
In einem Punkt waren sich die Dortmunder einig. Die fehlenden Nationalspieler Mario Götze, Ilkay Gündogan und Mats Hummels wollte niemand als Entschuldigung anführen. „Unsere Mannschaft hatte genug Qualität, das Spiel zu gewinnen“, so Sportdirektor Michael Zorc. Zorc befindet sich gerade wieder in Vertragsverhandlungen und wurde passend dazu am Mittwoch mit einer Nachricht belästigt. Laut Sport-Bild soll Mario Götze (Vertrag bis 2016) eine nicht unübliche Ausstiegsklausel haben und den BVB im Sommer für 37 Millionen Euro verlassen können. Weder der BVB noch Götze-Berater Volker Struth wollten die Meldung kommentieren. Und Mario Götze selbst will den BVB in naher Zukunft gar nicht verlassen.