Amsterdam. Borussia Dortmund ist mit einem überragenden 4:1-Erfolg bei Ajax Amsterdam souverän in die K.o.-Runde der Champions League eingezogen. Es war der erste BVB-Auswärtssieg in der Königsklasse seit 2003 und ein deutsches Meisterstück.

Europäische Auswärtsreisen sind für Borussia Dortmund in der Champions League Feier-Tage. Beim hochgerüsteten Scheich-Klub Manchester City kassierte der BVB erst kurz vor Schluss den Ausgleich. Beim spanischen Rekordmeister gab es ebenfalls erst kurz vor Abpfiff das 2:2. Und zwei Mal feierten die mitgereisten Fan-Legionen aus Dortmund ihre Mannschaft bis in Nacht.

Lewandowski trifft doppelt

Am Mittwoch wurde wieder gefeiert. Und wie. Statt Tulpen oder Käse gab es drei Punkte aus Amsterdam. Der erste Auswärtssieg der Dortmunder in der Königsklasse seit 2003, überhaupt der höchste BVB-Auswärtssieg in der Champions League und ein deutsches Meisterstück: In vorher 13 Versuchen hatte noch nie ein Bundesliga-Klub bei Ajax Amsterdam gewonnen.

Mit Toren von Marco Reus (8.), Mario Götze (36.) und Robert Lewandowski (41./67.) siegte der BVB 4:1 gegen Ajax, zog ins mit fünf Millionen Euro dotierte Achtelfinale ein und können sich im letzten Gruppenspiel gegen Manchester City nun gebührend feiern lassen.

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Überragender Götze

Am Samstag, in der Bundesliga, hatten die BVB-Fans in Dortmund noch den Vereinswalzer angestimmt. Am Mittwoch, in der Champions League, übernahmen das die Gastgeber. Ajax hatte Walzerkönig Andre Rieu aufgeboten. Und der niederländische Vorzeige-Schwiegersohn brachte mit der Geige nicht nur seine Landsleute in Stimmung. Nach Schunkeln war den Gastgebern allerdings nicht lange zumute. Deren Team benötigte unbedingt einen Heimsieg, lag aber nach acht Minuten schon hinten.

BVB erreicht Achtelfinale

Borussia Dortmund gewann bei Ajax Amsterdam 4:1.
Borussia Dortmund gewann bei Ajax Amsterdam 4:1. © Bongarts/Getty Images
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Mario Götze eilte die rechte Seitenspur entlang und legte seinem kongenialen Partner Marco Reus den Ball in den Strafraum und einschussgerecht auf. Reus, wie Kevin Großkreutz zurück in der Startelf, schob ein. Damit war zu diesem Zeitpunkt schon erheblich mehr passiert als beim Länderspiel Holland gegen Deutschland vor einer Woche an der Amsterdam-Arena. Für Reus war es das dritte Tor im dritten Auswärtsspiel der Königsklasse.

Die Amsterdamer versuchten, nach kurzem Schock, die Partie an sich zu ziehen, hatten erheblich mehr Ballbesitz, agierten aber zu statisch und konnten die konzentriert verteidigenden Dortmunder nicht in Bedrängnis bringen. Die Ballkontakte von Torwart Roman Weidenfeller ließen sich an drei Fingern abzählen.

Bender verletzt

Der BVB blieb gefährlich, vor allem wenn er das Tempo forcierte. Wie beim 2:0 (36.): Mats Hummels schickte mit einem schnell ausgeführten Mittelfeld-Freistoß Mario Götze auf die Reise. Und der Vorbereiter wurde im Strafraum mit einem satten Schuss in den kurzen Winkel zum Vollstrecker. Der überragende Götze mischte auch beim 3:0 mit. Einen Volleyschuss des 20-Jährigen konnte Ajax-Torwart Kenneth Vermeer abwehren. Robert Lewandowski staubte aber aufmerksam ab.

„Auf Wiedersehen“, sangen die 3000 mitgereisten BVB-Fans schon vor der Pause.

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Deren Laune wurde auch in der zweiten Hälfte nicht getrübt. Amsterdam war stets bemüht. Die Dortmunder verteidigten aber konzentriert und blieben mit Entlassungsangriffen gefährlich. Einen davon schloss erneut Robert Lewandowski zum 4:0 ab (67.). Pech für den BVB: Sven Bender erhielt von Enoh Eyong einen Ellbogenschlag und musste mit blutender Nase ausgewechselt werden. Diagnose: vermutlich Nasenbruch. "Danach sieht es jedenfalls aus", sagte Jürgen Klopp nach dem Spiel. Die nächste in der langen Reihe der schmerzhaften Dortmunder Gesichtsverletzungen.

Doch dauerhaft trüben konnte diese Verletzung den Dortmunder Jubel nicht – auch nicht das bedeutungslose 1:4 kurz vor dem Ende (86.) Zu groß ist die Freude darüber, nach der Schmach der vergangene Champions-League-Saison nun ein Bravourstück abgeliefert zu haben. In einer Gruppe mit Weltklub Real Madrid, mit dem hochgezüchteten Scheich-Klub Manchester City triumphiert am Ende der BVB. Wer hätte das gedacht? (mit dapd)