Amsterdam. Borussia Dortmund ist die Mannschaft der Stunde in Europa. Auch weil sie über zwei ganz besondere Spieler verfügt: Mario Götze und Marco Reus. Sie hüpfen wieder. Springen ab, fliegen durch die Luft, prallen mit ihren Oberkörpern seitlich aufeinander. Und landen lachend.
Ein beeindruckender Moment. Die vielen tausend Menschen im Stadion von Ajax Amsterdam, sie schwenken ihre kleinen Fahnen vor dem Anpfiff. Jeder Einzelne. Sagenhaft sieht das aus. Es wirkt wie eine Vorahnung. Es sind weiße Fahnen. Mit 1:4 unterliegt der niederländische Meister dem deutschen Meister Borussia Dortmund, der in der Champions League weiter und immer weiter neue Superlative produziert: Vorzeitiger Achtelfinaleinzug, Spitzenreiter in der unfassbarsten aller Gruppen. Der BVB ist die Mannschaft der Stunde in Europa. Auch weil sie über zwei ganz besondere Spieler verfügt: Mario Götze und Marco Reus.
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Sie hüpfen wieder. Springen ab, fliegen durch die Luft, prallen mit ihren Oberkörpern seitlich aufeinander. Und landen lachend. Das ist ihr Jubel. Ihr Markenzeichen. Vielfach vorgeführt. Nach acht Minuten dieses Spiels zum ersten Mal. Reus hatte seinen Kumpel bei einem Konter auf der rechten Seite freigespielt, der dribbelt, schaut, wartet ab bis Reus wieder in den freien Raum gestartet ist und legt ihm den Ball so genau in den Lauf, dass dieser zum 1:0 treffen kann. Elegant. Zauberhaft. Wirkungsvoll. Sie hüpfen, sie lachen. Es ist der Start in einen unglaublichen Dortmunder Abend.
Götze und Reus wirken wie aufgedreht, wenn die Lichter auf den Bühnen Europas angeknipst werden. Reus traf bislang in jedem Auswärtsspiel der Königsklasse, Götze riss seine Mannschaft in Manchester mit und brachte den beeindruckenden Auftritt in Madrid mit seinem halben Treffer auf den Weg. Sie wirbeln. Und sie treffen.
Götze trickst seinen Gegenspieler in der linken Strafraumhälfte aus, zieht nach innen, trifft in die kurze Ecke.
Zorc sieht „hohe individuelle Klasse“
Götze und Reus, Reus und Götze – europäische Extraklasse vereint im schwarzgelben Mittelfeld. „Die beiden haben eine hohe individuelle Klasse, jeder kann jederzeit ein Tor machen“, sagt Sportdirektor Michael Zorc an diesem Abend in Amsterdam. Ihre Namen hallen selbst aus der geschlossenen Amsterdamer Arena als Drohung bis nach Barcelona, Mailand und Turin.
BVB erreicht Achtelfinale
Einst wurden beim BVB die „Terrible Twins“ geboren, die schrecklichen Zwillinge. So taufte die englische Presse Siegfried Held und Lothar Emmerich, die 1966 als Helden aus dem Europapokalfinale in Glasgow gegen den FC Liverpool hervorgingen. Nun gibt’s in Dortmund wieder Zwillinge, neue, andere Zwillinge. Aber nicht weniger schrecklich.
Besonders Mario Götze ist an diesem Abend in unglaublicher Spiellaune. Alles gelingt ihm, leichtfüßig, effektiv. Es ist sein Schuss, den Robert Lewandowski im Nachsetzen zum 3:0 verwandelt. Da ist die erste Halbzeit noch nicht vorbei. Vier Schüsse, drei Treffer. Kalt, kälter, BVB.
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In der zweiten Halbzeit zaubert er einen Pass in den Fuß von Lewandowski, der zum 4:0 trifft.
Götze ist damit an allen Toren beteiligt. „Mario spielt auf einem unglaublichen Niveau mit seinen 20 Jahren“, sagt Michael Zorc noch. Und verlässt Amsterdam als sehr zufriedener Mann.