Dortmund. . In der Vergangenheit hatte es immer wieder Wechselgerüchte um Robert Lewandowski gegeben. Jetzt wurden sie wieder angeheizt. Der BVB schließt einen Wechsel des Polen inzwischen nicht mehr aus. Das Ergebnis sei bislang völlig offen, gab BVB-Boss Watzke bekannt.
Die Nachricht kam am frühen Abend: Borussia Dortmund muss im Spiel beim Tabellenletzten FC Augsburg am Samstag auf Sebastian Kehl verzichten. Den Kapitän plagt eine Kapselreizung im Knie. Während seine Mitspieler zum Auswärtsspiel nach Freiburg reisten, blieb Kehl in Dortmund und wird das Wochenende in Ruhe mit seiner Familie verbringen. Sven Bender soll im defensiven Mittelfeld an der Seite von Ilkay Gündogan auflaufen.
Für erheblich mehr Unruhe als der Ausfall von Kapitän Kehl hatte Stunden zuvor eine erneute Spekulation um die Zukunft von Robert Lewandowski gesorgt. Der polnische Stürmer-Star steht beim BVB bis 2014 unter Vertrag. Bislang ist nicht klar, ob der 24-Jährige diesen Vertrag vorzeitig verlängern wird. Sollte er dies nicht tun, könnte ihn der BVB im Sommer verkaufen, um eine hohe Ablösesumme für den europaweit begehrten Torjäger zu erzielen. Der bewies erst beim Champions-League-Spiel in Madrid wieder seine Qualitäten und war an beiden Dortmunder Toren beteiligt.
BVB schließt Lewandowski-Abgang offenbar nicht mehr aus
Bislang hatte der BVB einen vorzeitigen Verkauf ausgeschlossen. „Die nächsten zwei Jahre spielt er bei uns“, stellte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke erst Ende Mai klar. Am Freitag nun zitierte das Internet-Portal „Spiegel Online“ den BVB-Boss mit folgenden Worten: „Wenn Robert seinen Vertrag bis Ende der Saison nicht verlängert, dann machen wir es wie immer: Wir setzen uns zu dritt zusammen (Anm. d. Red.: Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Watzke) und diskutieren das weitere Vorgehen. Das Ergebnis ist völlig offen.“ Von Dortmunder Seite wurde dieses Zitat gestern weder bestätigt noch dementiert.
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Der BVB würde den Vertrag gerne zu erhöhten Bezügen verlängern. Lewandowski könnte dann zu den Dortmunder Topverdienern Marco Reus, Mats Hummels und Mario Götze aufschließen. Auch bei den Leistungsträgern Marcel Schmelzer, Kevin Großkreutz und Neven Subotic laufen die Verträge 2014 aus. Während das Trio im stillen Kämmerlein verhandeln lässt, erklärte Lewandowski zuletzt: „Mein Vertrag läuft noch zwei Jahren. Wir werden sehen, was passiert.“ Sein Berater Cezary Kucharski hatte der WR gesagt: „Ob Robert im nächsten Jahr in Schwarz-Gelb aufläuft, ist offen.“ Kucharski hatte nach den ersten Verhandlungen noch geschimpft: „Wir sind von der Offerte enttäuscht. Ein Spieler der Klasse von Robert sollte zu den bestbezahlten Fußballern beim BVB gehören.“
Sebastian Kehl spielt wohl mindestens bis 2014 beim BVB
Sollte der Stürmer, der sich in Dortmund wohlfühlt, seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängern, ist 2013 sein Abschied aus Dortmund denkbar. Ein Jahr vor Vertragsende könnte der BVB, wie bei Shinji Kagawa, eine dicke Ablösesumme kassieren. Bei Lewandowski dürften das 25 Millionen Euro sein. Verlockende Gehaltsaussichten beim FC Chelsea, Manchester City oder Real Madrid sollen den Drang zum Wechsel erhöhen. Ungünstig ist, dass sich Manchester und Madrid den Polen in den Champions-League-Duellen mit dem BVB aus nächster Nähe anschauen können.
Der Vertrag von Sebastian Kehl läuft übrigens bereits 2013 aus. Allerdings sieht es derzeit so aus, als würde der 32-Jährige mindestens bis 2014 beim BVB spielen. Kehl hat eine Option im Vertrag, laut der sich dieser automatisch um ein Jahr verlängert, wenn er auf eine bestimmte Anzahl von Einsätzen kommt. Und bis zum Ausfall von Augsburg war der Kapitän in jedem Bundesliga-Spiel dabei. Eine Verlängerungs-Option, die sich der BVB sicher auch für den Lewandowski-Vertrag wünschen würde.