Dortmund. . Der BVB hat Real Madrid erstmals in der Champions League besiegt und feiert drei ganz wichtige Punkte für den Einzug ins Achtelfinale. Nach dem Tor-Doppelschlag von Robert Lewandowski (36.) und Cristiano Ronaldo (38.). erzielte Marcel Schmelzer (65.) den umjubelten Siegtreffer - vor den Augen seines Chefkritikers Joachim Löw.

Es ist ja so, dass sich Borussia Dortmund und Real Madrid sportlich schon auf Augenhöhe begegnet sind: 1998 und 2003 in der Champions League. Zwei Mal hielt der BVB in Madrid gut mit und spielte im heimischen Dortmund unentschieden gegen die Königlichen. Das letzte Duell, ein Freundschaftsspiel, fand nicht mehr auf Augenhöhe statt. 5:0 besiegte Real 2009 den damals mittelmäßigen Bundesliga-Klub. Am Mittwoch hat der BVB an die guten alten Zeiten angeknüpft und nicht nur mitgehalten, sondern den spanischen Rekordmeister erstmals in der Champions League besiegt und drei ganz wichtige Punkte für den Einzug ins Achtelfinale gesammelt. Nach dem Tor-Doppelschlag von Robert Lewandowski (36.) und Cristiano Ronaldo (38.). erzielte Marcel Schmelzer (65.) den umjubelten Siegtreffer - vor den Augen seines Chefkritikers Joachim Löw.

BVB-Kapitän Kehl schaltet blitzschnell um

Wiedergutmachung war beim BVB angesagt. Für die Derbyniederlage. Und für die Derbyleistung. Trainer Jürgen Klopp setzte bei seinem schwarzgelben Traditionsklub auf Bewährtes. Nach dem misslungenen Experiment agierte seine Mannschaft wieder im 4:2:3:1-System. Mario Götze und Marcel Schmelzer, die zuletzt angeschlagen pausierten, rückten in die Startelf. Und den Dortmundern war anzumerken: Sie wollten es besser als am Samstag machen. Schon nach 24 Sekunden gab es den ersten Ballgewinn durch Sven Bender. Allerdings, ein Übel wie am Samstag: Die Fehlpässe im Spielaufbau. Und die nahmen die Gäste aus Madrid gerne auf. Trainer Jose Mourinho hatte beim Star-Tausch im Sturm Karim Benzema in die Startelf geholt. Auch Sami Khedira durfte wieder ran, musste aber mit einer Muskelverletzung zeitig ausgewechselt werden. Dem anfangs dominanten Gäste-Spiel tat das keinen Einbruch. Madrid agierte als Ballbesitz-Monster, schnürte den BVB ein, ohne sich aber zwingende Torchancen zu erspielen.

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Die Dortmunder befreiten sich aus der Umklammerung und nutzten die Nachlässigkeiten in der Real-Deckung. Die reagierte fahrlässig, wenn Marco Reus und Mario Götze das Tempo erhöhten. Nach Vorlage Götze und Torschuss Sebastian Kehl konnte Iker Casillas den Ball noch aus dem Winkel fischen. In der 36. Minute war der spanische Nationaltorwart aber machtlos. Reals Bruder Leichtfuß Pepe hatte den Ball im Spielaufbau Kehl in den Fuß gespielt. Und der starke BVB-Kapitän schaltete blitzschnell um, spielte auf Robert Lewandowski und der verwandelte eiskalt.

Bundestrainer Löw staunt über Schmelzer

Der Jubel der BVB-Fans im mit 65829 Zuschauern ausverkauften Stadion war noch nicht abgeklungen, da kamen die Gäste dran. Der gebürtige Gelsenkirchener Mesut Özil schickte Cristiano Ronaldo mit einem 40-Meter-Pass auf die Reise. Und der in Dortmund unbeliebte Portugiese machte sich noch unbeliebter, in dem er den Ball aus 16 Metern über den heraneilenden Roman Weidenfeller ins Tor lupfte - sein fünftes Tor im laufenden Wettbewerb. Und ein galaktischer Spielzug.

Das muntere, das intensive, das sehenswerte Duell auf Augenhöhe setzte sich nach der Pause fort. Mit erhöhter Chancen-Frequenz. Schüsse von Götze und Reus bescherten Casillas im 350. Europapokalspiel von Real viele Ballkontakte. Als der Torwart eine Flanke nur an die Strafraumgrenze fausten konnte, schlug Marcel Schmelzer mit einem Linksschuss gnadenlos zu. Es sollte das Siegtor sein.BVB