Berlin. Die Kritik von Bundestrainer Jogi Löw hat Marcel Schmelzer ausgeblendet. Geholfen haben ihm dabei Freunde und die Dortmunder Mannschaftskollegen. Im Interview spricht er auch über das Irland-Spiel und Marco Reus.

Herr Schmelzer, der Bundestrainer hat Sie am Vortag des Spiels öffentlich harsch kritisiert, später dann von einer „unglücklichen Formulierung“ gesprochen. Trotzdem war es für Sie sicher ein besonderes Spiel?

Marcel Schmelzer: Es war natürlich eine etwas schwierige Situation. So etwas ist ja zum ersten Mal passiert. Aber ich habe sehr viel Zustimmung bekommen, von Freunden und Mannschaftskameraden, auch aus Dortmund. Das hat mir viel Kraft gegeben.

Hat es Sie denn in Ihrer Vorbereitung beeinflusst oder gar besonders motiviert?

Schmelzer: Nein, Ich musste mich ja auf das Spiel konzentrieren, da muss man so etwas ausblenden. Und man muss mich nicht anstacheln. Ich gebe in jedem Spiel mein Bestes, manchmal klappt es halt nicht, aber oft klappt es gut. Aber ich würde lieber über das Spiel sprechen und zu dem anderen Thema nicht mehr viel sagen.

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Schmelzer freut sich über seine Leistung

Wie fällt denn ihr Fazit nach dem 6:1-Sieg aus?

Schmelzer: Ich bin vor allem glücklich, dass wir gewonnen haben. Aber natürlich freue ich mich auch darüber, dass es bei mir persönlich gut gelaufen ist.

War das Spiel jetzt die Antwort auf die herben Kritiken nach dem Österreich-Spiel? Oder war Irland kein Maßstab?

Schmelzer: Die Iren waren nur so stark wie wir es zugelassen haben. Und natürlich haben wir in Österreich nicht gut gespielt, aber auswärts 2:1 gewonnen und drei wichtige Punkte geholt. Man sollte nicht immer alles so schlecht reden, wenn man nicht jedes Spiel 4:0 oder 5:0 gewinnt.

Ihr BVB-Kollege Marco Reus hat in Dublin mit zwei Treffern den Grundstein gelegt.

Schmelzer: Marco ist so ein super Fußballer, es macht unheimlich Spaß mit ihm zusammen zu spielen, auch in Dortmund. Und ich bin froh, dass er nun auch hier in der Nationalmannschaft vor mir spielt.