Essen. Nach dem Nazi-Eklat beim Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Werder Bremen geht Borussia Dortmund im Kampf gegen Rechtsextremismus in die Offensive. Der Verein prüft ein lebenslanges Stadionverbot gegen die rechtsradikalen Täter. Auch unsere User beschäftigen sich mit dem Vorfall und wie er überhaupt zustande kommen konnte. Zudem nehmen sie den Verein und auch die Fans in die Pflicht, in Zukunft wachsamer zu sein.

"Borussia Dortmund verurteilt jegliche Form von Rechtsradikalismus und Rassismus in schärfster Form und wird gemeinsam mit der Polizei alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um gegen die Urheber dieser und ähnlicher Aktionen vorzugehen", so BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Nach dem Nazi-Eklat beim Saisonauftakt gegen Werder Bremen geht der Deutsche Meister nun in die Offensive.

Bei einem der Männer, die das Transparent mit dem Schriftzug "Solidarität mit dem NWDO" präsentierten, sprach der BVB ein sofortiges Stadionverbot aus. Es werde geprüft, ob man dieses lebenslang aussprechen könne. Zudem wurde eine "Task Force" gegründet, die sich aus dem Verein, der Stadt, der Polizei und dem Fanprojekt zusammensetze, um gemeinsam gegen fremdenfeindliche und rechtsextreme Tendenzen anzugehen.

Ordnungskräfte müssen stärker kontrollieren

Viele User begrüßen diese Strategie, beschäftigen sich allerdings noch mehr damit, wie es zu dem Vorfall überhaupt kommen konnte. Besonders die Ordnungskräfte am Stadion müssten besser aufpassen und kontrollieren: "Was machen eigentlich die Ordner? So ein großes Transparent schmuggle ich nicht in der Unterhose rein!", so westfalenborusse. Auch borussenbaer53 zweifelt an der "Effizienz des Ordnungsdienstes."

Andere dagegen werfen den Ordnungskräften keine Schuld vor: "Was sollen die armen Kerle denn alles kontrollieren?! Ich bin auch gegen solche Aktionen wie am Freitag und auch Bengalos gehören nicht ins Stadion, aber das ist beim Einlass beim besten Willen nicht zu 100% zu kontrollieren", schreibt Ralf74.

"Wir Fans aller Vereine müssen zusammenhalten"

Hier schließt sich Burkinho09 an. Ganz vermeiden könne man es nicht, dass etwas ins Stadion geschmuggelt werde. Wichtig sei aber, "dass man diese Leute zumindest anschließend dingfest machen kann und entsprechend sanktioniert." Allerdings betont er auch, dass er keine Probleme mit einer schärferen Kontrolle habe. Man müsse "den Besuchern nur vorher klarmachen, dass sie früh da sein müssen, wie das am Flughafen auch der Fall ist."

Dennoch sieht er genau dabei auch Probleme und kritisiert die Politik: "Was soll denn ein Verein gegen Rechte unternehmen, wenn der Staat nicht mal in der Lage ist, seit über 10 Jahren ein NPD Verbot durchzusetzen?" Die Stadionordnung sei bereits verschärft worden, den Zutritt zum Stadion könne man nur Personen verhängen, die auch gegen diese verstoße.

Fans fordern Zivilcourage

Deshalb steht nicht nur der Verein in der Pflicht, sondern auch die Fans im Stadion selber. Jeder müsse mithelfen, um zu verhindern, dass Rechtsradikale ins Stadion gelangen und dort ihre Meinung kundtun, so deranderemuensteraner: "Diese braune Sauce und andere Gewaltbereite kriegen wir nur durch Zivilcourage in den Griff, und dafür muss man sich gar nicht mit denen prügeln. Wir Fans aller Vereine müssen zusammenhalten, die Nazis gehen auch nicht alleine los, dafür sind sie viel zu feige!"

Eine Idee zur "Ausgrenzung" von Nazis und gewaltbereite Anhängern im Allgemeinen sei ein T-Shirt. "das von allen Vereinen in der entsprechenden Kluft und Vereinssymbol zu haben ist." Eine ähnliche Aktion plant die BVB Fanabteilung für das Dortmunder Friedensfest am 3. September. Dort kann man Shirts mit der Aufschrift "Abpfiff für Rechts" erwerben.