Monte Carlo. Die Gegner des BVB in der Gruppenphase der Champions League heißen Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam. Etwas mehr Losglück hatte Schalke, das sich mit dem FC Arsenal, Olympiakos Piräus und Montpellier misst. Die Ansetzung der Partien dürfte für Unmut sorgen.
Das Ruhrgebiet blickte am Donnerstag gebannt nach Monte Carlo, wo sich der Hochadel des europäischen Fußballs zur Jahreshauptversammlung traf. Die Auslosung der Champions-League-Gruppen ist für Fußballer spannend wie eine weihnachtliche Bescherung – doch ob hochkarätige Gegner tatsächlich wie Geschenke zu bewerten sind, wird sich erst mit Verspätung erweisen. Beim Deutschen Meister Borussia Dortmund darf jedenfalls von Glückslosen keine Rede sein: Der BVB bekommt es mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam zu tun – Feiertage in dieser Meistergruppe mit vier nationalen Titelträgern sind garantiert.
Jürgen Klopp reagierte auf die Gegner mit den klangvollen Namen nicht frustriert oder schockiert, sondern enthusiastisch: „Das ist eine spektakuläre Gruppe“, sagte der BVB-Trainer. „Drei von vier Mannschaften haben schon die Champions League gewonnen. Es ist richtig viel Tradition und Fantasie in dieser Gruppe. Und aus der Außenseiterrolle kann man viel erreichen.“
„In so einer Gruppe werden Helden geboren“
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In der vergangenen Saison waren die Dortmunder in der Vorrunde sang- und klanglos als Gruppenvierter gescheitert. Diesmal wollen sie nicht gleich an den ersten Hürden stolpern. Die allerdings sind mächtig hoch – was den Reiz noch erhöht. „In so einer Gruppe werden Helden geboren“, meinte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke vor Ort in Monte Carlo. „Es ist eine unheimlich schwere und unheimlich attraktive Gruppe.“ Auch die BVB-Gegner zeigten sich beeindruckt: „Das ist die schwierigste Gruppe im Wettbewerb“, teilte Real-Star Cristiano Ronaldo mit. „Ich hätte lieber jeden anderen Gegner als den BVB aus Topf vier gehabt“, sagte Ajax-Trainer Frank de Boer.
Den FC Schalke 04, so viel steht fest, hätte es schlimmer erwischen können – dazu reicht ein vergleichender Blick Richtung Dortmund. Schalke, immerhin Halbfinalist des Jahres 2011, trifft auf den FC Arsenal, Olympiakos Piräus und HSC Montpellier. Dennoch können es sich die Königsblauen natürlich nicht erlauben, auch nur einen winzigen Ton der Überheblichkeit einzustreuen. Trainer Huub Stevens betonte, dass es in der Champions League keine leichten Gegner gebe, bevor er ins Detail ging: „Wir treffen auf den französischen und den griechischen Meister. Dazu kommt Arsenal, ein absoluter Top-Verein. Ich freue mich auf das Wiedersehen Lukas Podolski, mit dem ich beim 1. FC Köln ein Jahr zusammengearbeitet habe.“
Bayern gelassen
Auch Lewis Holtby, dessen Vater Engländer ist, reibt sich schon die Hände: „Beim FC Arsenal wollte ich schon immer einmal spielen, die haben ein tolles Stadion und eine Supermannschaft.“ Holtby sprach zwar auch davon, dass die Gruppe „der Hammer“ sei, aber verrückt machen wollte er sich dann doch nicht: „Unser Ziel ist das gleiche wie vor der Auslosung: Wir wollen weiterkommen!“
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Beim FC Bayern muss dies keiner herausstreichen, die Münchener geben sich bekanntlich nie allein mit der Teilnahme zufrieden. „Wir standen in der vergangenen Saison im Finale, da müssen wir die Gruppenphase überstehen“, stellte Kapitän Philipp Lahm klar – und angesichts der Gegner müsste dies auch ohne größere Probleme zu schaffen sein. Die Kontrahenten des deutschen Vizemeisters heißen FC Valencia, OSC Lille und Bate Borissow. Der französische Dritte, dazu ein Team aus Weißrussland – kein Wunder, dass Philipp Lahm Valencia als „stärksten Gegner in unserer Gruppe“ einstuft.
Terminplanung sorgt für Ärger
Für Diskussionsstoff sorgen bei den Fans im Revier die exakten Ansetzungen. Dortmund und Schalke spielen nach der Planung jeweils am selben Tag, was am 24. Oktober und am 6. November besonders ärgerlich wird: Wenn sich der BVB mit Real misst, trifft Schalke parallel auf Arsenal. Zumindest vor dem Fernseher würde man diese Top-Spiele gern in voller Länge live sehen. Noch schlimmer: Die Duelle Madrid - BVB und Schalke - Arsenal (6.11.) finden ebenso dienstags statt wie der entscheidende letzte Vorrundenspieltag der Revierklubs. Der ZDF-Zuschauer schaut an diesen Tagen in die Röhre; denn mit dem Zweiten sieht man nur mittwochs Champions League.
Gruppen A und B (mit Schalke)
Gruppe A
1. FC Porto
2. Dynamo Kiew
3. Paris Saint-Germain
4. Dinamo Zagreb
Gruppe B
1. FC Arsenal
2. FC Schalke
3. Olympiakos Piräus
4. HSC Montpellier
Gruppen C und D (mit Dortmund)
Gruppe C
1. AC Mailand
2. Zenit St. Petersburg
3. RSC Anderlecht
4. FC Málaga
Gruppe D
1. Real Madrid
2. Manchester City
3. Ajax Amsterdam
4. Borussia Dortmund
Gruppen E und F (mit Bayern)
Gruppe E
1. FC Chelsea
2. Schatjor Donezk
3. Juventus Turin
4. FC Nordsjælland
Gruppe F
1. Bayern München
2. FC Valencia
3. OSC Lille
4. Bate Borissow
Gruppen G und H (ohne deutsche Klubs)
Gruppe G
1. FC Barcelona
2. Benfica Lissabon
3. Spartak Moskau
4. Celtic Glasgow
Gruppe H
1. Manchester United
2. SC Braga
3. Galatasaray Istanbul
4. CFR Cluj