Essen. Der BVB kann mit dem fünften Sieg in Folge gegen den FC Bayern dessen nationale Vormachtstellung weiter ins Wanken bringen. Der Rekordmeister wäre daher gut beraten, aufkommende Zweifel mit dem Pokalsieg auszuräumen. Ein Kommentar.
Suchen Sie sich einen Superlativ Ihrer Wahl aus. Er wird definitiv passen zu den Erwartungen an dieses 69. Finale im DFB-Vereinspokal. Borussia Dortmund gegen Bayern München, Meister gegen Vize, Herausforderer gegen Branchenprimus – dieses Duell der beiden mit Abstand besten deutschen Mannschaften verspricht ein Fußball-Fest.
Wohl selten, nein, noch nie, ist ein Pokalfinale zudem so beschwert, überfrachtet worden mit der Aussicht, dass hier eine Richtungsentscheidung für den deutschen Fußball fallen, gar ein Machtwechsel anstehen könnte. Der BVB, so die Lesart, könnte die Bayern mit dem fünften Duell-Erfolg ins Wanken bringen, das Münchner Selbstverständnis als nationaler Platzhirsch unterminieren. Allen würde vor Augen geführt: Diese junge BVB-Elf ist wirklich auf Augenhöhe.
Die Bayern dagegen würden sich prophylaktisch trösten mit der Aussicht auf den Champions-League-Triumph eine Woche später. Nur, einen Sieg gegen den FC Chelsea kann am Samstagabend nicht einmal der omnipotente Franz Beckenbauer garantieren. Die Bayern wären also gut beraten, aufkommende Zweifel an ihrer Vormachtstellung mit dem 16. Pokalsieg zu ersticken.
Was noch fehlt? 90 Minuten. Mindestens. Also geht’s jetzt raus und spielt Fußball. Wir freuen uns drauf.