Wolfsburg. Im packenden Meister-Duell mit dem FC Bayern München hat sich Borussia Dortmund keine Blöße gegeben. Vier Tage vor dem direkten Aufeinandertreffen beider Klubs gewann der BVB mit 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg. Doch der Meister hatte lange um den Sieg zittern müssen.

Als der Pfiff zur Halbzeit ertönte, haderte Ivan Perisic mit sich. Unentwegt gestikulierte er entschuldigend in Richtung seines Mannschaftskameraden Robert Lewandowski und war auch durch dessen empor gereckten Daumen kaum zu besänftigen. Der Mittelfeldmann hatte Lewandowski Sekunden zuvor vor dem Tor frei stehen sehen, er wollte ihm den Ball zukommen lassen, doch ein Wolfsburger Abwehrbein hatte das verhindert. Perisic, für den zuletzt körperlich überbeanspruchten Kevin Großkreutz in die Startelf gerückt, wanderte in die Kabine und schüttelte noch immer den Kopf über sich selbst.

Es war ein bisschen viel der Selbstkritik, schließlich hatte genau diese schwarz-gelbe Kombination die Dortmunder Führung hergestellt. Shinji Kagawa hatte Perisic auf der linken Seite freigespielt, dessen Flanke drückte Lewandowski aus fünf Metern über die Linie. 22. Minuten, 1:0 für den BVB. Es war der 18. Saisontreffer des Polen – aber es hätte der 19. sein müssen.

Wolfsburg machte dem BVB das Leben schwer

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Lewandowski führt BVB zum Sieg
Von Nils Hotze

Zuvor war der Torjäger schon einmal von Kagawa bedient worden, frei lief er auf das Wolfsburger Tor zu, doch sein Schuss rollte knapp am Pfosten vorbei (9. Minute). Es war eine intensive Partie, in der die Wolfsburger dem Meister und Tabellenführer das Leben schwer machten. Roman Weidenfeller war es zu verdanken, dass der BVB ohne Gegentreffer in die Kabine ging, weil er in der einen Szene, die ihn in der ersten Hälfte forderte, hellwach war. Nach einer Flanke von Marcel Schäfer tauchte plötzlich Mario Mandzukic frei am Fünfmeterraum auf, seinen Schuss parierte Weidenfeller mit dem Fuß, Patrick Helmes stocherte das Spielgerät anschließend am Tor vorbei (26.).

Als Ivan Perisic aus der Kabine zurück auf den Platz kam, war sein Ärger verraucht und auf Wolfsburger Seite ein neuer Mann im Spiel. Vieirinha kam für Patrick Helmes und tauchte Sekunden nach dem Wiederanpfiff am Dortmunder Strafraum auf, legte den Ball quer auf Mandzukic, doch der sonst eiskalte Torjäger traf den Ball nicht richtig.

Gündogan verwandelt zum zwischenzeitlichen 2:0

Nur zwei Minuten nach Mandzukics Chance gelangte Ilkay Gündogan im gegnerischen Strafraum an den Ball, der zwischen seinen und Wolfsburger Beinen hin und her flipperte, ehe ihn der Deutsch-Türke aus halblinken elf Metern in die Maschen schlenzte. 2:0 – die Entscheidung? Mitnichten.

BVB schlägt Wölfe

Der Meister ist bereit für das Spitzenspiel: Borussia Dortmund geht als Tabellenführer in das Duell mit Bayern München am Mittwoch. Das Team von Trainer Jürgen Klopp gewann am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg und beendete damit die Siegesserie der Gastgeber. Die Borussia ist seit nunmehr 23 Ligaspielen in Serie ohne Niederlage.
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1/40

Denn Wolfsburg hielt das Spiel offen, war bei Jakub Blaszczykowskis Lattentreffer (59.) im Glück und kam durch einen Kopfballtor von Madzukic zum Anschlusstreffer (61.). Schon am vergangenen Spieltag – beim 4:4 gegen den VfB Stuttgart hatte der BVB einen komfortablen Spielverlauf und ein 2:0 noch aus der Hand gegeben. Und zumindest in den Minuten nach dem Anschlusstreffer drohte ihm ein ähnliches Schicksal. Kapitän Sebastian Kehl und Kagawa hätten dem Wolfsburger Momentum am effektivsten begegnen könne, doch ihre aussichtsreichen Versuche strichen jeweils knapp am Tor vorbei (66./73.). Auf der Gegenseite musste Lukasz Piszczek per Kopf in höchster Not retten (68.), bevor erneut Mandzukic an einer Flanke vorbeisenste (77.) und auch Petr Jiracek frei vor Weidenfeller vergab (86.). Kurz zuvor hatte Alexander Madlung auf Wolfsburger Seite Gelb-Rot gesehen, weil er im Luftduell gegen Lukasz Piszczek die Arme zu heftig eingesetzt hatte (84.).

Fans stimmten bereits Anti-Bayern-Chöre an

Robert Lewandowski war es, der in der Nachspielzeit das 3:1 besorgte und einen Jubellauf seines Trainers Jürgen Klopp heraufbeschwor. Die nächste Aufgabe schallte Sekunden später aus der schwarz-gelben Kurve: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus.“