München. Präsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München sieht in Borussia Dortmund einen ernsthaften Rivalen im Kampf um die Vorherrschaft im deutschen Fußball. Dies sehe der Rekordmeister aus dem Süden jedoch keinesfalls als Bedrohung.
Präsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München sieht in Borussia Dortmund einen ernsthaften Rivalen im Kampf um die Vorherrschaft im deutschen Fußball. "Wir haben registriert und finden es auch toll, dass wieder ein Verein kommt, der es wirklich auf Augenhöhe mit uns auch mal längere Zeit aushält", sagte Hoeneß im Audi Star Talk bei Sport1. "Es haben ja viele Vereine in den letzten 20 Jahren versucht", fügte er süffisant hinzu, "die meisten sind dann aber wieder abgebrochen."
Keine Bedrohung
Er denke, sagte Hoeneß, dass mit Dortmund jetzt ein Verein heranwachsen könne, "der wirklich einige Jahre lang das mit uns auf Augenhöhe betreiben kann". Dies sehe der Rekordmeister jedoch keinesfalls als Bedrohung. "Das ist für uns überhaupt kein Problem. Die Leute meinen immer, jetzt sitzen wir zu Hause und hintersinnen uns ständig: ´Au, jetzt kommt Dortmund, die bedrängen uns.´" Das Gegenteil sei der Fall, behauptet Hoeneß: "Ich glaube, das ist eine Herausforderung, die wir absolut ernst nehmen und die wir auch annehmen."
Das gilt auch für das Duell mit dem spanischen Giganten Real Madrid im Champions-League-Halbfinale. "Wir stehen mit Real Madrid auf Augenhöhe. Ich bin ziemlich sicher, dass Real das auch so sieht. Wir können aber jetzt nicht so arrogant sein, zu sagen, wir sind der Favorit", sagte er. Die Ausgangsposition sei nicht perfekt, weil der FC Bayern zuerst zu Hause spielen müsse. Das zweite Halbfinale, "das letzte Spiel vor dem Finale" in München am 19. Mai, finde schließlich in Madrid statt.
Entscheidende Veränderungen
In der Führungsetage des deutschen Rekordmeisters erwartet Hoeneß in naher Zukunft noch keine einschneidenden Veränderungen. Allerdings seien "natürlich drei, vier Positionen" zu besetzen, sagte der langjährige Manager. "Rummenigge (Vorstandschef Karl-Heinz-Rummenigge, d. Red) macht das sicherlich noch vier oder fünf Jahre. Karl Hopfner (Geschäftsführer) will bald aufhören. Dann wird auch irgendwann das Präsidium, der Vorstand und auch der Aufsichtsrat etwas angepasst."
Hoeneß nannte in diesem Zusammenhang Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn als Kandidaten. Der dreimalige Welttorhüter sei "natürlich vom Charisma und von der Vergangenheit her" jemand, mit dem sich der Klub beschäftige. Allerdings sei es "das Tolle in diesem Verein, dass wir Personalentscheidungen nicht wie jetzt in Köln oder Berlin unter Druck treffen müssen". (sid)