Essen. Gibt es am 11. April das “Endspiel um die Meisterschaft“ zwischen dem Borussia Dortmund und dem FC Bayern München? Wenn überhaupt, ist es eins für die Bayern, meint Manni Breuckmann. Lesen Sie Manni Breuckmanns Kolumne zum vermeintlichen “Zermürbungskampf“ der Bayern.
Aus allen Medien schreit es uns entgegen: Am 11. April gibt’s das „Endspiel um die Meisterschaft“ zwischen Dortmund und Bayern (20 Uhr, live im DerWesten-Ticker). Schon das ist psychologische Kriegsführung. Denn was heißt hier Endspiel? Danach kommen doch noch vier Spieltage. Und selbst wenn es ein „Endspiel“ sein sollte: Es ist eins für die Bayern! Denn die dürfen das Ding – mit derzeit drei Punkten Rückstand- auf keinen Fall verlieren.
Weil sie (noch?) hinterherlaufen, zetteln die Bayern einen psychologischen „Zermürbungskampf“ mit ständigen „Nadelstichen“ (Uli Hoeneß) an. Dafür braucht es allerdings rhetorisch überzeugendes und schlagfertiges Personal. Der verkniffene und verbiesterte Christian Nerlinger ist für einen verbalen Psychokrieg allerdings ungefähr so geeignet wie der Papst für die „Wetten dass..“-Moderation.
Mannis Empfehlung: Bayern-Troika erzählen lassen
Und wenn der gebürtige Dortmunder auch noch ironisch werden will, bleiben Uli und Killer-Kalle die hauseigenen Bratwürstl im Halse stecken. Wäre ich –mein Traumjob!- Medienberater des BVB, dann lautete meine Empfehlung: die Bayern-Troika einfach erzählen lassen und schlicht schweigen.
Ich fürchte allerdings, diese Strategie ist zu anspruchsvoll. Denn für die Kunst des Schweigens braucht man neben der durchaus vorhandenen Intelligenz auch noch extreme Selbstdisziplin. Die finden wir in der hochemotionalen und geschwätzigen Bundesliga bestenfalls auf’m Platz. Freuen wir uns also lustvoll auf die nächsten Revierkämpfe der Bundesliga-Brunfthirsche. Denn Futterspenden zum Füllen der Zeitungsspalten und Sendekanäle nehmen wir Journalisten immer gerne entgegen.