Fürth. BVB-Stürmer Kevin Großkreutz hat die Vorwürfe angeblicher rassistischer Äußerungen energisch zurückgewiesen und bestreitet überhaupt etwas gesagt zu haben. Sein Trainer Jürgen Klopp ist derweil vom einwandfreien Charakter Großkreutz' überzeugt.
Dortmunds Fußball-Nationalspieler Kevin Großkreutz hat angebliche rassistische Äußerungen nach dem 1:0 nach Verlängerung im DFB-Pokal-Halbfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth scharf zurückgewiesen. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Trainer Jürgen Klopp. "Ich bin felsenfest überzeugt, dass Kevin keine dieser Aussagen getätigt hat. Kevin ist hier bei uns in der Mannschaft der Auslandsbeauftragte, er ist der beste Freund von Lucas Barrios, von Shinji Kagawa. Rassistisches Denken wohnt nicht in ihm", sagte Klopp am Mittwoch.
Klopp ist von Großkreutz' Unschuld überzeugt
Zuvor hatte bereits Großkreutz beteuert, dass die Beschuldigungen, er habe Gerald Asamoah rassistisch beleidigt, "schlichtweg falsch" seien: "Wer mich kennt, weiß dass ich so etwas nicht mache. Ich habe überhaupt nichts zu ihm gesagt, sondern nur mit beiden Fäusten gejubelt", sagte Großkreutz der Bild-Zeitung.
"Für mich ist wichtig, was jemand denkt, und nicht, was jemand sagt. Und ich weiß, dass Kevin das nicht denkt, nicht fühlt, damit nullkommanull zu tun hat. Ich weiß, dass er es nicht gesagt hat, möglicherweise ist die Farbe Blau mal erwähnt worden, aber ganz bestimmt keine andere", führte Klopp weiter aus.
Büskens findet Verhalten "peinlich und traurig"
Großkreutz war nach dem Erfolg auch von Mike Büskens, Trainer der SpVgg Greuther Fürth, attackiert worden. Büskens hatte jedoch nicht den Rassismus-Vorwurf erhoben. "Er vertritt die bundesdeutschen Farben. Was da kommt, ist peinlich und traurig. Dass es wegen meiner weiß-blauen Vergangenheit Vorbehalte gibt, ist okay. Aber wie man da tituliert wird - ich erwarte mehr Respekt. Er soll mich in Ruhe lassen", giftete der frühere Schalker Büskens in Richtung Großkreutz und fügte an: "Ich habe gelernt, dass man nach einer Niederlage Charakter zeigen soll, das gilt aber auch im Siegesfall. Dafür ist er aber nicht bekannt."
Im Anschluss an den Dortmunder Siegtreffer in der 120. Minute durch Ilkay Gündogan war es zu einem heftigen Wortgefecht zwischen BVB-Star Großkreutz und dem Fürther Gerald Asamoah, der jahrelang ebenso wie Büskens auf Schalke spielte, gekommen. Nach Schlusspfiff war auch noch Büskens in den Disput verwickelt gewesen, in dem Großkreutz die beiden provoziert und beleidigt haben soll.
"Zu so einem Typen brauch ich nicht viel sagen, er ist es nicht wert, darüber zu reden. So ein Typ interessiert mich gar nicht", sagte Ex-Nationalspieler Asamoah bei Sky. (sid)