Dortmund/Fürth. Dicke Luft zwischen BVB-Spieler Kevin Großkreutz und dem Fürther Gerald Asamoah. Nach dem Torjubel von Großkreutz gab es ein heftiges Wortgefecht mit Asamoah. Böse Worte sollen gefallen sein. Großkreutz bestreitet die Anschuldigungen: “Ich habe nichts Rassistisches gesagt“.
Nach dem Last-Minute-Tor von Ilkay Gündogan und rund um den Abpfiff des Pokal-Spiels zwischen der Greuther Fürth und Borussia Dortmund gab es viel Aufregung, die den Millionen TV-Zuschauern allerdings verborgen blieb. BVB-Spieler Kevin Großkreutz zelebrierte seinen Jubel über das Tor und den Endspiel-Einzug nach Eindruck der beiden Fürther Ex-Schalker Gerald Asamoah und Mike Büskens zu extensiv. Und zu sehr am Gegenspieler.
Schwere Vorwürfe von Fürther Mavraj gegen BVB-Spieler Großkreutz
Der Dortmunder Großkreutz feierte das Tor bei Gerald Asamoah, jubilierte unmittelbar vor dem Ex-Schalker. Es gab ein Wortgefecht, beide gerieten voreinander fast aneinander, Kraftausdrücke sollen geflogen sein. Die Trainer Jürgen Klopp und Mike Büskens eilen im Gleichschritt heran. Da ist Mergim Mavraj, Fürther mit Ruhrgebiets-Vergangenheit beim VfL Bochum, aber schon zwischen die Streithähne gegangen. Mavraj erhebt anschließend schwere Vorwürfe: „Es gab Beleidigungen wegen der Hautfarbe Asamoahs“, so Mavraj in der Mixed-Zone der Fürther Arena.
Kevin Großkreutz wies nach der Rückkehr nach Westfalen auf Nachfrage der WAZ-Mediengruppe diese Vorwürfe entschieden zurück: „Ich habe nichts Rassistisches gesagt.“ Großkreutz weiter: „Ich habe nur gejubelt. Von ihm sind schon so oft Sprüche gekommen. Das passiert unter Fußballern. Jetzt kann er ja mal von Dortmund nach Gelsenkirchen laufen“, sagte der BVB-Profi in Anspielung auf einen Vorschlag von Asamoah, der 2007 nach dem erhofften Titelgewinn seiner Schalker beim Derby in Dortmund exakt diese Strecke nach Hause laufen wollte.
Schwieriges Verhältnis von Asamoah mit Borussia Dortmund
Gerald Asamoah nach dem Spiel: „Es ist nicht wert über ihn zu reden. Der Typ ist mir egal.“ Sagte er und entschwand. Asamoah und die Dortmunder, die für ihn „Lüdenscheider“ sind, eine ganz besondere Geschichte. Mehrfach hatte es in Revierderbys Aufregung gegeben, so wie im August 2007 zwischen Roman Weidenfeller und Asamoah. Auch nach Asamoahs Wechsel zum Kultklub FC St. Pauli gab es beim Duell zwischen den Hamburgern und den Dortmundern kleine Zwischentöne.
Auch Fürths Trainer Mike Büskens fühlte sich vom Großkreutz-Jubel und einigen Worten des Borussen provoziert. Beide führten nach Abpfiff für einige Sekunden ein verbales Gefecht. „Ich habe gelernt, dass man in der Niederlage Charakter zeigen soll. Das gilt auch für den Sieg. Ein Nationalspieler sollte nicht so mit dem Gegner umgehen“, sagte Büskens und hatte einige „nette Worte“ gehört, die sich um seine Schalker Vergangenheit gedreht haben dürften. Die aber auf dem Platz blieben. „Ich weiß, was ich gehört habe. Und das gehört sich nicht. Er soll mich in Ruhe lassen, ich habe mich respektvoll verhalten“, so Büskens.
BVB-Trainer Klopp: " Es war alles superemotional“
„Ich weiß nicht, was für Worte gefallen sind. Aber es war alles superemotional“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp, der kurz nach dem Vorfall auch noch zum verbalen Kurz-Doppelpass mit Asamoah antrat. Klopp und Büskens, die einst den Fußballlehrer-Lehrgang gemeinsam absolviert hatten, standen nach der Pressekonferenz noch zum Zwiegespräch zusammen und verabschiedeten sich dann mit einem Handschlag.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.