Dortmund. Borussia Dortmund hat den nächsten Rekord aufgestellt und liegt souverän auf Titelkurs. Am 26. Spieltag bezwang der BVB Werder Bremen völlig verdient mit 1:0 (1:0) und hatte dabei Chancen für einige weitere Treffer.

Borussia Dortmund hätte nur noch ein weiteres Spiel ohne Niederlage benötigt, um den Vereinsrekord zu erreichen: 20 Begegnungen in der Reihe, ohne den Platz auch nur ein einziges Mal ungeschlagen zu verlassen. Der BVB neigt aber zur Übererfüllung der Forderungen des Tages. Mit 1:0 (1:0) wurde Werder Bremen am Samstagnachmittag in der eigenen Riesenarena in die Knie gezwungen. Damit thronen die Westfalen weiterhin an der Spitze der Tabelle. Und, was Jürgen Klopp vielleicht noch etwas wichtiger sein könnte: Sie hat „eine Reaktion“ gezeigt nach der nicht optimal verlaufenen Ein-Punkt-Nummer beim FC Augsburg und ganz nebenbei sogar noch spannende Personalgeschichten geschrieben.

BVB erarbeitete sich gegen Werder Bremen eine Großchance nach der anderen

Von Dortmunder Seite aus überraschend, von Bremens Seite aus der personellen Not geschuldet, ist es zum Duell der Freunde aus Nürnberger Zeit auf dem Rasen gekommen. Ilkay Gündogan stand beim BVB für den von der Grippe noch nicht genesenen Sven Bender in der Startelf. Mehmet Ekici war von Anfang an für die stark ersatzgeschwächten Werderaner dabei. Aus unterschiedlichen Gründen fehlten Topstürmer Pizarro, Torhüter Wiese, Bargfrede, Marin, Arnautovic, Hunt., Boenisch, Avdic, Borowski. Trainer Thomas Schaaf hatte dennoch eine Elf zusammengebracht, mit Sebastian Mielitz im Tor.

Der musste sich in Runde eins gar nicht sonderlich bemühen. Um die prekären Situationen von hinten aufzurollen: In Minute 35 zog Marcel Schmelzer erst auf und davon, und brachte dann den Ball auf den Kopf von Sebastian Kehl. Der Kapitän des BVB traf aber nur die Querlatte. In der 25. Minute legte Jakub Blaszczykowski dem Kollegen Robert Lewandowski auf. Doch der Stürmer bugsierte den Ball über das Tor. Und in Minute 24 bediente Gündogan Shinji Kagawa, der aber platzierte den Ball am linken Pfosten. Glück für Mielitz.

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In Minute acht hatte dem Werder-Keeper das Glück allerdings nicht beigestanden, und sein Können musste er wie in allen anderen Fällen ebenfalls nicht demonstrieren. Blaszczykowski, der Rechtsaußen, inszenierte eine Attacke über die linke Flanke. Der etatmäßige Linke Kevin Großkreutz setzte sie fort. Und es war ausgerechnet Gündogan, der aus einer Situation heraus, die zum direkten Abschluss aufforderte, den Ball noch einmal an Mielitz vorbei zu Kagawa passte. Der an diesem Tag den 23. Geburtstag zelebrierende Japaner, der beim Remis in Augsburg noch unter der Manndeckung des Aufsteigers zu leiden hatte, musste – verlassen von allen Gegnern -- nur noch locker einköpfen. 1:0.

Werder Bremen kam beim BVB so gut wie gar nicht vor das Dortmunder Tor

Bremen hatte lediglich eine Chance durch einen Distanzschuss von Ekici, den Roman Weidenfeller im Tor der Schwarzgelben nur abtropfen lassen konnte (21. Minute). Das war es. Weil dem amtierenden Meister bei seinen eigenen Möglichkeiten aber nicht nur Bremer entgegen standen, blieb die Partie vor mit 80720 Zuschauern ausverkauftem Haus offen nach immer gleichem Muster. Der BVB produzierte auch in Runde zwei die Chancen (Kagawa, Lewandowski, Piszczek, Gündogan, 55., 57., 67., 71.), und das junge Schaaf-Trüppchen organisierte nach Kräften den Widerstand, war damit allerdings so beschäftigt, dass nach vorne kaum etwas ging.

Als auch der eigenen Elf die Ideen weitgehend abhanden gekommen schienen, wechselte Klopp. Er brachte in der 75. Minute Bender für Gündogan, Ivan Perisic für den diesmal blassen Großkreutz und kurz vor Schluss auch noch Patrick Owomoyela für Blaszczykowski. Am Ergebnis änderte das nichts. Vereinsrekord. Tabellenführung. Einmillionsten Zuschauer der Saison begrüßt. Mund abputzen.