Dortmund. . Am Ende waren sich alle einig: Der 3:1-Sieg gegen die Niedersachsen geht auch in der Höhe in Ordnung. Aber sowohl Mats Hummels, als auch Kaptän Sebastian Kehl beklagen die Leistung in der zweiten Hälfte. Die Stimmen zum Spiel.

Mats Hummels: Nach dem 2:1-Anschlusstreffer wurde das Spiel zu der erwartet schweren Partie. Davor haben wir wenig zugelassen und hatten das Spiel komplett im Griff. Ich glaube, Hannover hatte nur eine kleine Torchance, als Diouf in der Nachspielzeit den Kopfball über das Tor knickt. Wir hätten im ersten Abschnitt mindestens ein, zwei Tore mehr schießen müssen. Mit dem 2:0 dachten wir wohl, das Ding ist durch – und dann fällt aus dem Nichts dieser Treffer. Ich frage mich immer noch, wie das ein Tor werden konnte. Danach hatten wir ein paar Probleme, bei einigen Situationen im Strafraum war es etwas eng. Aber zum Glück haben Kevin Großkreutz und auch Kuba hinten mit ausgeholfen. Letztlich haben wir dann doch gut verhindert, dass Roman Weidenfeller häufig eingreifen musste. Die Situation von Shinji Kagawa will ich eigentlich gar nicht bewerten. Wir kriegen ja nie einen Elfmeter, von daher gehe ich davon aus, dass das auch keiner war. Jetzt geht es erst mal zur Nationalmannschaft und ich hoffe, dass ich auch dort meine Leistung bringen kann.

Marcel Schmelzer: Wir wussten, dass Hannover 96 in den letzten Spielen sehr gut aufgelegt war und haben damit gerechnet, dass sie auch heute gut spielen werden. Es war eine schwierige Aufgabe und das hat man vor allem in der zweiten Hälfte gesehen, als wir nicht ganz so konsequent gespielt haben. Aber letztlich haben wir verdient gewonnen.

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Michael Zorc: Hannover ist eine Mannschaft, die in jeder Situation wiederkommen kann und das hat man auch heute gesehen. Obwohl sie am Donnerstag noch ein Spiel hatten, legen die hier Mitte der zweiten Hälfte noch mal zu. Das wurde für uns noch mal ein bisschen eng. Das 3:1 für uns ist doch am Ende verdient. Das war klasse.

Robert Lewandowski: Klar, haben wir drei Polen heute gut gespielt. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass wir gegen Hannover gewonnen haben. Beim 1:0 hatte ich vorher aufgehört zu spielen, weil ich Schmerzen im Oberschenkel hatte. Aber die habe ich ausgeblendet, weil ich gesehen habe, dass es eine große Torchance ist. Danach habe ich allerdings wieder meinen Oberschenkel gespürt. Ich denke, es ist aber nichts Ernstes. Meine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Lukasz Piszczek: Wir haben einen Vereinsrekord eingestellt? Das wusste ich nicht. Interessiert mich aber auch nicht, denn wir gucken nur von Spiel zu Spiel und sind froh über den Sieg gegen Hannover 96. Es ist jede Woche aufs Neue ein schweres Spiel. Hannover hat sehr gut gekämpft, aber wir haben verdient gewonnen.

BVB-Kapitän Kehl interessiert das Bayern-Ergebnis nicht 

Jakub Blaszykowski: Es ist schön, mit meinen Landsleuten Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek zu spielen. Und noch schöner ist es, wenn wir dann noch unsere Leistung bringen. Mit Lukasz auf der rechten Seite spiele ich schon lange zusammen und Robert kenne ich auch schon länger aus der Nationalmannschaft. Aber die gesamte Mannschaft hat das heute gut gemacht. Klar, wir haben als Dreierachse heute die Tore gut rausgespielt. Aber letztlich ist doch egal, wer die Treffer erzielt. Letzte Woche war es Kevin Großkreutz, der in Berlin das Tor gemacht hat, heute waren wir dafür da. Wichtig sind einfach nur die drei Punkte und der Sieg. Wenn es weiter so läuft, spielen wir eine gute Saison. Aber es sind noch viele Punkte bis zum Saisonende zu vergeben. Lewandowski kann in seiner Form sicherlich zu Mario Gomez und Klaas-Jan Huntelaar in der Torjägerliste aufschließen. Für mich läuft im Moment richtig gut und ich hoffe, dass das bis zum Ende der Saison und auch bis zur Europameisterschaft so bleibt. Ich glaube, alle meine Landsleute gucken zurzeit auf Borussia Dortmund. Das bekomme ich so von meinen Freunden mit.

Sebastian Kehl: Die Hinspielniederlage hatten wir eigentlich gar nicht in unseren Hinterköpfen. Damit haben wir uns eigentlich gar nicht beschäftigt. Wir haben uns heute wieder selbst in Bredouille gebracht, weil wir genügend Tormöglichkeiten hatten, um hier den Sack schon früher zu zumachen. Durch so ein blödes Tor dann noch mal in Bedrängnis zu geraten, zumal wir wussten, dass Hannover gefährlich bei Standardsituationen ist, haben wir uns selbst zuzuschreiben. Und das war unnötig. Das kann am Ende noch mal ins Auge gehen – zum Glück war das heute allerdings nicht der Fall. Jetzt ist es ärgerlich, dass ich im kommenden Spiel gesperrt bin, aber so ist nun mal die Regel bei fünf Gelben Karten. Ich drücke den Jungs gegen Mainz die Daumen und freue mich dann auf das Auswärtsspiel in Augsburg. Das Ergebnis der Bayern tangiert uns gar nicht. Wir haben heute drei Punkte geholt und der Vorsprung ist immer noch gleich zu den Bayern, wie vor dem Spieltag.

Ilkay Gündogan: Hannover hat nach dem Anschlusstreffer viel Druck gemacht und wir haben das zugelassen. Wir haben in einigen Situationen nicht den entscheidenden Schritt Richtung Ball gemacht, um dazwischen zu gehen. Wir haben uns dann aber wieder gesammelt und es besser gemacht. Der 3:1-Sieg war insgesamt aber völlig verdient. Die Tabellensituation ist eine Momentaufnahme, die wir genießen, nicht ohne zu wissen, dass noch sehr viele Punkte zu vergeben sind.

(aufgezeichnet von David Nienhaus)