Dortmund. Am 18. September 2011 verlor Borussia Dortmund bei Hannover 96 mit 1:2 - es war für den BVB bis heute die letzte Niederlage in der Bundesliga. Der BVB kann am Sonntag im Rückspiel Revanche nehmen. Aber Hannover kommt mit Spielern, die inzwischen ihr Riesenpotenzial reaktivierten.
Bevor Borussia Dortmund sich mit einer beeindruckenden Serie von 16 Spielen ohne Niederlage zum Meisterschaftskandidaten Nummer eins gekrönt hat, gab es den Kniefall zu Hannover. 1:2 verlor der BVB am 18. September des vergangenen Jahres und grübelte anschließend darüber, wie das denn wohl passieren konnte. Bei der nicht übertrieben schwierigen Ursachenforschung waren Trainer Jürgen Klopp und seinen Mannen erfolgreich. Bleibt ihnen: Wie schon am vergangenen Samstag gegen Hertha BSC Berlin am kommenden Sonntag (17.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) Revanche zu nehmen.
Der Klub:
Präsident ist der Hörgeräte-Unternehmer Martin Kind. Um beim Verein von der Leine erfolgreich arbeiten zu können, ist es aber wohl besser, nicht ganz so gut zu hören oder zumindest die Ohren von Zeit zu Zeit auf Durchzug stellen zu können. Immer wieder gibt es kleine verbale Scharmützel zwischen Sportdirektor Jörg Schmadtke, Trainer Mirko Slomka und dem redefreudigen Kind. Während bei anderen Klubs Scharmützel dieser Art aber gern für Kollateralschäden auf dem Platz sorgen, zieht Hannover relativ unbeirrt seine Kreise.
Die Mannschaft:
Eine Mischung aus anderswo nicht mehr beliebten (Christian Pander), zwischenzeitlich in der Versenkung verschwundenen (Jan Schlaudraff) und überraschend von Schmadtke in der weiten Welt entdeckten (Mohammed Abdellaoue) Akteuren mit Riesenpotenzial. In der Bundesliga ist für dieses Ensemble noch keine Formel wie „Der Hannoveraner Weg“ gefunden worden. Sollte es die Mannschaft allerdings auch diesmal schaffen, die Dortmunder kurz in ihrem Lauf aufzuhalten, wäre eine Würdigung in Schlagworten absolut angebracht.
Die aktuelle Form:
Nur Dortmund und Mönchengladbach sind besser in die Rückrunde gestartet als Hannover 96 (elf Punkte). Am vergangenen Sonntag mischte das Trüppchen von Trainer Mirko Slomka den VfB Stuttgart mit einem 4:2-Sieg auf, der nach 75 Minuten bereits feststand (4:0). Dass der Klub Slomka gerade dazu bewegen möchte, seine bis zum Sommer 2013 befristete Dienstzeit vertraglich auszudehnen, ist deshalb nicht verwunderlich.
Die Ausfälle:
Abwehrmann Steven Cherundulo, Mittelfeldakteur Leon Andreasen und Ersatztorhüter Markus Miller sind verletzt. Ansonsten aber kann Slomka aus dem Vollen schöpfen.
Kagawa noch der Beste beim BVB
Das Hinspiel:
Tore in der 87. und in der 89. Minute bescherten den Hannoveranern nach Führung des BVB noch den Sieg. Wer Konzentrationsmängel für diese Last-Minute-Pleite der Schwarzgelben verantwortlich machte, dürfte also nicht falsch gelegen haben. Die Klopp-Mannschaft, die derzeit unterwegs ist, hat allerdings beim 1:0-Arbeitserfolg gegen die Hertha nachhaltig demonstriert, dass sie nicht zur Lethargie neigt.
Die Bilanz des BVB:
Die letzten beiden Heimpartien gegen die sonntäglichen Gäste gewann die Borussia jeweils mit 4:1. Davor jedoch gab es im eigenen Haus in fünf Begegnungen mit Hannover in Folge nicht einen Sieg. Interessant: Der Spieler, der noch Teil der aktuellen Mannschaft ist und am häufigsten gegen die Niedersachsen getroffen hat, heißt: Florian Kringe. Viermal war der vor dem Abschied stehende Allrounder für die Statistik erfolgreich.