Dortmund. Ohne die Hilfe des FC Bayern München wäre Borussia Dortmund vor neun Jahren beinahe zahlungsunfähig gewesen. Der BVB bestätigte, dass Uli Hoeneß seine Schatulle geöffnet hat und den Verein somit vor der Insolvenz rettete.
Mitten im Titelrennen mit Fußball-Meister und Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund hat Präsident Uli Hoeneß vom Rekordmeister Bayern München ein lange gehütetes Geheimnis gelüftet. 'Als sie (die Dortmunder, Anm. d. Red.) mal gar nicht mehr weiter wussten und Gehälter nicht mehr zahlen konnten, haben wir ihnen ohne Sicherheiten zwei Millionen gegeben für einige Monate', plauderte der Bayern-Präsident am Samstag während einer Fanveranstaltung in Hamburg aus.
Heynckes begrüßt Solidarität in der Liga
Es soll sich um eine Zahlung aus dem Jahr 2003 handeln, als der damalige BVB-Präsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier den damals hochverschuldeten Traditionsklub beinahe in die Insolvenz getrieben hätten. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestätigte am Sonntag den Wahrheitsgehalt der Hoeneß-Aussage. 'Ja, ich kann eine Leihgabe bestätigen', sagte er auf Anfrage der Ruhr Nachrichten.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes glaubt nicht an eine gezielte Attacke seines Präsidenten an die Adresse des wohl härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft. 'Ich sehe das nicht als Kalkül. Es liegt ja auch schon ein paar Jahre zurück. Ich finde es grundsätzlich sehr positiv, wenn es in der Liga Solidarität gibt', meinte der 66-Jährige am Montag in der Pressekonferenz.
BVB längst aus der Krise
Ohne die Bayern-Millionen wären die Lichter bei den Borussen, die 2005 vor dem wirtschaftlichen Kollaps standen, möglicherweise ausgegangen. Inzwischen hat sich der BVB finanziell so gut erholt, dass er sogar den Wettbewerb mit dem Bayern um die Verpflichtung von Nationalspieler Marco Reus für 17,5 Millionen Euro gewann. (sid)
Tops: Borussia Dortmund
Der deutsche Meister hat die Tabellenführung bereits am Freitagabend beim Auswärtsspiel mit einer kämpferischen Leistung in Nürnberg erobert. Der 2:0 Sieg war auch ein Verdienst eines zuletzt...
...nicht ganz zufriedenen Lucas Barrios. Der paraguayische Nationalspieler erzielte das vorentscheidende 2:0. Der BVB ist nun der Gejagte.
1. FC Köln
Hinter dem FC liegt eine turbulente Woche. Nach der Heimschlappe gegen Schalke 04 und einem medialen Blätterrauschen nach der Verpflichtung des nordkoreanischen Stürmers Chong Tese spielten die "Geißböcke" auf dem Betzenberg jedoch souverän auf.
Kölns Trainer Stale Solbakken hatte in Kaiserslautern bei seiner Einwechslung mehr Glück als noch gegen Schalke. Die Hereinnahme von Odise Roshi bescherte dem 1. FC Köln den ersten Sieg auf dem Betzenberg nach 22 Jahren.
Auswärtsteams
Neun in der Fremde antretende Mannschaften verloren ihre Spiele nicht. In der Bundesliga hat eine solche Bilanz Seltenheitswert.
Zuletzt geschah es in der Saison 1997/98, dass an einem Spieltag kein einziger Heimsieg gelang.
Claudio Pizarro
Kaum wegezudenken ist Claudio Pizarro aus dem Sturmzentrum von Werder Bremen. Der Peruaner war in Freiburg gleich zwei Mal erfolgreich.
Er hat in der Liste der besten Torjäger Lukas Podolski eingeholt und befindet sich nunmehr auf dem dritten Platz.
Mohamed Zidan
Der ägyptische Torjäger hat wieder beim 1. FSV Mainz 05 angeheuert. Und es hat sich gelohnt.
Der Ex-Dortmunder schoss gegen Schalke 04 gleich ein wichtiges Führungstor.
Flops: Bayern München
Der FC Bayern München ist als Titelfavorit in die Saison gestartet. Doch in der Rückrunde kommt das Starensemble von der Säbener Straße nicht richtig in Tritt.
Eine Niederlage, ein Sieg und ein Unentschieden kosteten den reichsten Verein der Bundesliga die Spitzenposition. Der deutsche Rekordmeister wirkt verunsichert und zeigt derzeit nur ein biederes Aufbauspiel.
Hertha BSC Berlin
In Berlin geht es bergab. Die Hauptstädter sind das erfolgloseste Team der Rückrunde. Mit dem neuen Trainer Skibbe kam nicht ein einziger Punktgewinn zustande.
Und neben dem sportlichen Abwärtstrend drohen innere Zerwürfnisse. So erhielt Mannschaftskapitän Christian Lell von Skibbe eine heftige "Watsch'n"
1. FC Kaiserslautern
Als Neuzugang Ariel Borysiuk vom 1. FC Kaiserslautern in der Partie gegen den 1. FC Köln vom Platz gestellt wurde, hatte der FCK nichts mehr zu bestellen.
Die "Roten Teufel" sind die Unentschieden-Könige (9), bieten den schwächsten Sturm der Liga (15 Tore) auf und verbleiben auf dem Relegationsrang 16.
SC Freiburg
Wichtige Punkte liegengelassen hat der SC Freiburg im Sonntagsspiel gegen Werder Bremen.
Gegen die verunsicherte Elf von der Weser wäre durchaus mehr drin gewesen. Aufgrund des Unentschiedens bleiben die Breisgauer das Schlusslicht der Liga.
Kälte
Der Ligabetrieb lief trotz sibirischer Temperaturen fast ohne Einschränkungen. Die Spieler auf dem Platz hatten es am besten, weil sie sich bewegten und kaum froren. Alle anderen am Rande mussten sich mit mehreren Kleidungsschichten einpacken, um nicht zu bibbern.
Bei zweistelligen Minusgraden ist ein Stadionbesuch nur Hartgesottenen wärmstens zu empfehlen.