Dortmund. Franz Beckenbauer, ehemaliger DFB-Teamchef und Präsident des FC Bayern München, setzt im Rennen um die deutsche Meisterschaft auf Borussia Dortmund. Der “Kaiser“ sieht seine Münchener beim Titelkampf im Hintertreffen.

Bei Bayern München treten nach dem 1:1 beim Hamburger SV Selbstzweifel auf: Für Ehrenpräsident Franz Beckenbauer ist der Rekordmeister in der Bundesliga nicht mehr Favorit auf den Meistertitel. "Dortmund ist deutscher Meister, nun auch Tabellenführer - und damit der Titelfavorit", schrieb der 66-Jährige in der "Bild"-Zeitung. An Dortmunds Trainer Jürgen Klopp appellierte Beckenbauer, "mit dem Tiefstapeln, dem Versteckspiel nach dem Motto: Nur Bayern wird Meister", aufzuhören.

Beckenbauer wertet das Weiterkommen der Bayern in der Champions League als Nachteil

Zwar habe er Verständnis dafür, "dass Klopp die Spieler auf dem Teppich halten will. Aber auch sie können die Tabelle lesen", führte Beckenbauer fort. Der Sturm des Meisters zurück an die Tabellenspitze überrasche Beckenbauer angesichts der strauchelnden Bayern unterdessen keineswegs. "Den Bayern fehlt die Leichtigkeit der Hinrunde. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Offensive die Siege eingefahren hat. Und genau diese Leichtigkeit hat Dortmund zurückgewonnen."

Im weiteren Saisonverlauf sieht Beckenbauer Dortmund ohnehin im Vorteil. "Die schwierige Zeit für Bayern beginnt erst mit der Zusatzbelastung durch die Champions League. Die Dortmunder sitzen dann gemütlich auf dem Sofa." Zudem hätten es die Münchner verpasst, 'den Vorsprung auszubauen', so Beckenbauer.

Klopp soll mit Tiefstapelei aufhören

Beckenbauer müsse 'eine klare Forderung' in Richtung Dortmund und Trainer Jürgen Klopp schicken, schrieb Beckenbauer in seiner Bild-Kolumne: 'Hört bitte schön auf mit dem Tiefstapeln, dem Versteckspiel nach dem Motto: Nur Bayern wird Meister... Kloppo, ihr seid der deutsche Meister, ihr seid nun auch Tabellenführer - und damit seid ihr der Titelfavorit.'

Beckenbauer sieht den BVB, der die Tabelle derzeit mit zwei Punkten vor den Bayern anführt, in den kommenden Wochen sogar im Vorteil: 'Die Dortmunder siegen selbst ohne den verletzten Mario Götze souverän weiter. Das gibt der jungen Mannschaft noch mehr Selbstvertrauen.'

Bayern plant nach missglückter Verpflichtung von Marco Reus neuen Transfercoup mit Shaqiri

Unabhängig vom aktuellen Geschehen plant der FC Bayern schon den Kader für die kommende Saison. Der soll nach der Absage von Marco Reus durch den Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri vom FC Basel verstärkt werden. Die Münchner stehen mit dem 20 Jahre alten Mittelfeldspieler nach kicker-Informationen kurz vor einem Vertragsabschluss. Die Ablösesumme soll zwischen zehn und zwölf Millionen Euro betragen. Shaqiris Vertrag in Basel, Gegner der Bayern im Achtelfinale der Champions League, läuft bis 2014. (dapd/sid)