Dortmund. Die BVB-Mannschaft wurde homogen zusammengebaut und die Unzufriedenen werden klug in die Gruppe einbezogen. Selbst der Langzeitverletzungsfall von Jungsuperstar Mario Götze muss nicht Katastrophe genannt werden. Ein Kommentar von Frank Lamers.
Wer den Kollegen beim Spielen oft nur zusehen darf, ist mit dieser Situation je nach Charakter entweder etwas offensiver oder etwas defensiver unzufrieden. Deshalb stecken in einem in seiner ganzen Breite homogen leistungsstark besetzten Kader ja auch Probleme. Warum darf der auf den Platz und nicht ich? Und wenn der doch immer auf den Platz darf, wäre es für mich dann nicht besser, wenn ich meine Zelte hier abbreche?
Lucas Barrios stellt sich diese Fragen gerade bei Borussia Dortmund, bei dem Klub, zu dessen Titelgewinn der Stürmer in der vergangenen Saison mit seinen Toren einen entscheidenden Beitrag geleistet hat. Jakub Blaszczykowski hat sich diese Fragen auch gestellt, sogar öffentlich, in seiner polnischen Heimat. Blaszczykowski allerdings ist am Sonntag beim HSV aufgelaufen. Er hat beim 5:1-Sieg zwei Treffer erzielt, so viele wie Lewandowski, der Mann, der Barrios verdrängt hat.
Hätte Blaszczykowski aber auch gespielt, wenn Mario Götze dabei gewesen wäre? Vielleicht eher nicht. In den kommenden Partien dagegen wird „Kuba“ immer gebraucht werden. Weil im Fußball eben Leistungstiefs aufziehen können, weil eine Saison ohne Blessuren fast unmöglich ist. Und nur weil erstens die BVB-Mannschaft ziemlich homogen zusammengebaut wurde und zweitens die zwangsläufig Unzufriedenen ziemlich klug in die Gruppe einbezogen werden, muss selbst der Langzeitverletzungsfall von Jungsuperstar Götze nicht Katastrophe genannt werden.