La Manga. Oliver Bartlett ist der Athletik- und Fitnesstrainer des BVB. In La Manga bringt er mit Florian Wangler und Andreas Schlumberger die Dortmunder Meisterprofis in Form. Wir haben in Spanien mit Bartlett gesprochen. “Wir sind schnell auf Betriebstemperatur“, sagt er.

Oliver Bartlett (42) ist seit dreieinhalb Jahren Athletik- und Fitnesstrainer beim BVB. In La Manga hält und bringt er mit Florian Wangler (31) und Andreas Schlumberger (45) die Meisterprofis in Form.

Herr Bartlett, welche Rolle spielt im Wintertrainingslager die Fitness- und Athletikarbeit?

Oliver Bartlett: Wir haben ja selten reine Laufeinheiten. Wir versuchen, einen großen Anteil im fußballerischen Arbeiten zu verstecken. Die Testspiele gegen Lüttich und Elche sind passende Belastungseinheiten. Unsere Spieler haben in der Winterpause vielleicht ein bis zwei Prozent verloren.

Die Profis hatten Hausaufgaben in der Pause.

Bartlett: Es war eine Mischung aus Stabilitäts- und Mobilitätstraining. Nach Weihnachten sollten sie sich an jedem zweiten Tag eine Stunde bewegen. Mit diesen Einheiten sackt der Körper nicht ganz ab und hält sein Belastungsniveau. Das hat geklappt. Die Werte aus dem Laktattest sind, wie in der Vergangenheit, gut. Da waren auch keine Überraschungen zu erwarten. Wir haben eine pflichtbewusste Truppe. Wir müssen nicht viel nachlaufen und sind schnell auf Betriebstemperatur.

Würden Sie sich eine längere Winterpause wünschen?

Bartlett: In England wird durchgespielt. Andere pausieren lang, verkürzen dadurch aber die Spielphase. Wichtig ist, dass die Spieler ein paar Tage Pause haben. Sie können kleine Verletzungen und Wehwehchen, die sie aus der Hinrunde herumschleppen, auskurieren.

Bartlett: "Fitte Spieler sind weniger verletzt"

Wird die Bedeutung der Athletik im Fußball weiter zunehmen?

Bartlett: Ich denke schon. Sie hat ja in den letzten Jahren schon erheblich zugenommen, wenn man die Spielgeschwindigkeit früher und heute vergleicht. Die Profis sind alle hervorragend ausgebildet, die fußballerischen Differenzen nicht mehr so groß. Also gewinnen Fitness und Athletik an Bedeutung. Sie können den entscheidenden Unterschied ausmachen – auch gegen einen Superfußballer. Außerdem gibt es die wirtschaftliche Bedeutung: Fitte Spieler sind weniger verletzt und sitzen seltener auf der Tribüne. Ich will doch immer die beste Elf aufstellen können.

Beim BVB mit seinem laufintensiven Spiel knacken die Profis über 90 Minuten immer wieder die 13-Kilometer-Marke. Werden Fußballer bald 14 Kilometer und mehr laufen?

Bartlett: Ich denke, dass das möglich ist. Aber es ist die Frage, ob das taktisch gewollt ist, wo das Spiel hingeht, wie die Zukunft des Fußballs aussieht.

Wird es für Jürgen Klopp in La Manga ein spezielles Aufbauprogramm geben? Er hatte sich beim Jubel nach dem Pokal-Sieg in Düsseldorf eine Muskelverletzung zugezogen.

Bartlett: Wichtig ist, dass Jürgen das minimale Anforderungsprofil für einen Trainer erfüllt: Er muss schmerzfrei gehen und stehen können. Das ist der Fall. (schmunzelt) Ich hoffe, dass er in der Rückrunde noch häufiger jubelnd auf den Rasen laufen kann. Dann dürfte sich ein Trainingseffekt für die belastete Muskulatur einstellen.