Essen. Der BVB dementiert vehement, dass er Nuri Sahin zurückholen will. Aber Madrid ist nicht zufrieden mit Sahin - und Sahin nicht in Madrid. Es wäre unprofessionell, wenn der Deutsche Meister sich nicht mit dem in der BVB-Jugend groß gewordenen wichtigsten Spieler der Meistersaison beschäftigen würde. Ein Kommentar.
Wenn Nuri Sahin mit Real Madrid und Real Madrid mit Nuri Sahin glücklich wäre, dann wäre es natürlich „völliger Quatsch und blanker Unsinn“ zu behaupten, dass Borussia Dortmund sich darum bemüht, diesen Sahin aus Madrid zurückzuholen. So ist es aber nicht. Madrid ist unzufrieden mit Sahin. Und deshalb ist Sahin unzufrieden in Madrid. „Völliger Quatsch und blanker Unsinn“ plus absolut unprofessionell wäre es also, wenn der Deutsche Meister sich nicht mit dem im Westfälischen familiär verankerten und in Dortmunds Jugend groß gewordenen wichtigsten Akteur aus der Titelsaison beschäftigen würde.
Dass Zorc drastisch dementiert, ist verständlich
Dass Sportdirektor Michael Zorc die Meldung, man sei an Zentralspieler Sahin dran, drastisch dementiert (Quatsch, Unsinn), ist dennoch verständlich. Zwei Pöstchen sind im zentralen Mittelfeld zu vergeben. Eines besetzt Sven Bender. Das andere entweder Ilkay Gündogan, Moritz Leitner oder Kapitän Sebastian Kehl, dessen Vertragslaufzeit im Sommer endet. Schon die Verpflichtung von Marco Reus für die kommende Saison wird offensive Kollegen nachdenklich gemacht haben. Eine Rückkehr von Sahin dürfte das Puzzeln mit den eigenen Zukunftselementen bei den Defensiveren beeinflussen. Und es stehen Monate an, in denen der BVB all diese Spieler hoch motiviert benötigt, um den Champions-League-Platz zu erreichen, der für das Projekt „Wir wollen uns dauerhaft an der Spitze etablieren“ die finanziellen Voraussetzungen schafft.
Die Borussen sollten Sahin also haben wollen und wollen ihn auch, dementieren aber vehement, weil sie eben dementieren müssen.