Dortmund.. Den deutschen Meister Borussia Dortmund trifft im Endspurt des Jahres 2011 ganz bitter und der Fußball zeigt sein gefährliches Gesicht. Nach Neven Subotic und Sven Bender fällt jetzt auch Kapitän Sebastian Kehl mit einer schweren Verletzung im Gesicht aus.
Die Gesichtschirurgen könnten sich in Dortmund zurzeit eine goldene Nase verdienen, scherzten einige Fans nach der 2:3-Niederlage des BVB gegen Olympique Marseille. Dabei war weder das Ergebnis, was gleichbedeutend mit den europäischen Träumen der Dortmunder ist, noch die Verletzung von Kapitän Sebastian Kehl zum Lachen.
Der Dortmunder Mittelfeldspieler, der bis zur 30. Minute einer der Besten im Trikot des BVB war, blieb nach einem heftigen Zweikampf mit Stephane Mbia im gegnerischen Strafraum liegen, krümmte sich vor Schmerz und musste ausgewechselt werden. Das Auge sei gequetscht, sagte Borussias Sportdirektor Michael Zorc in der Halbzeit. Außerdem sei Kehl unterwegs ins Krankenhaus, um eine Fraktur im Gesicht zu prüfen.
Immer ins Gesicht
Erst Anfang November zog sich Innenverteidiger Neven Subotic nach deinem Duell mit Wolfsburgs Sotirios Kyrgiakos einen Mittelgesichtsbruch zu. Ende November musste Mittelfeldspieler Sven Bender mit einem doppelten Kieferbruch in London operiert werden. Und nun Kehl. Der Routinier hatte nach einer Seuchen-Saison 2010/11 zu alter Stärke zurückgefunden und war im defensiven Mittelfeld Taktgeber und Leitwolf.
"Die Verletzung für Kehl ist natürlich sehr bitter", sagte Mannschaftskollege Kevin Großkreutz nach dem Spiel. "Er ist richtig gut dabei gewesen im Moment und jetzt wirft ihn so eine Verletzung wieder zurück. Das ist traurig und schade für ihn. Für ihn müssen wir Sonntag was gut machen."
Entwarnung am späten Abend
Wie lange Kehl ausfällt, steht noch nicht fest. Aber Sportdirektor Zorc gab nach der ersten Diagnose eine "Teilentwarnung". Die Gesichtsverletzung des Kapitäns sei offenbar nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. "Die MRT hat keinen Bruch festgestellt. Er ist jetzt auf dem Weg zum Augenarzt, er sieht etwas verschwommen", erklärte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp .
Kehl selbst meldete sich am späten Abend bei Facebook zu Wort: "Vielen Dank für eure Genesungswünsche", schrieb er dort den Fans. "Erstmal die gute Nachricht: Es ist nichts gebrochen und auch das Auge ist soweit ok. Die Schlechte: Ich seh aus wie nach einem Kampf gegen beide Klitschkos gleichzeitig. Aber davon lass ich mich nicht unterkriegen. Jetzt ins Bett und nen dicken Eisbeutel aufs Gesicht. Gute Nacht!"
Kurz vor der Winterpause zeigt der Fußball sein bitteres Gesicht und beim BVB gehen die "Sechser" aus. Gegen Kaiserslautern am Sonntag werden weder Kehl noch Bender spielen können und auch Moritz Leitner wird sehr wahrscheinlich ausfallen. Ein Lichtblick: Ilkay Gündogan konnte in der ersten Halbzeit gegen Marseille überzeugen.