Dortmund. Die Bezüge von Hans-Joachim Watzke verdoppeln sich. Neben 729.000 Euro Gehalt erhält der BVB-Boss 590.000 Euro Bonus. Ein großer Schluck aus der Pulle - aber ein verdienter. Denn Watzke hat überhaupt erst dafür gesorgt, dass es die BVB-Pulle noch gibt. Ein Kommentar.

Es ist eine Nachricht, die einen Reflex auslöst: Während über Mindestlöhne von 8,33 Euro pro Stunde diskutiert wird und die Reallöhne bei vielen Arbeitnehmern sinken, verdoppeln sich die Bezüge von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Neben 729.000 Euro Gehalt erhält er 590.000 Euro Bonus. Ein kräftiger Schluck aus der Pulle.

Was bei diesem Reflex vergessen wird: Watzke hat überhaupt erst dafür gesorgt, dass es die BVB-Pulle noch gibt. Seit der Fast-Pleite des Traditionsvereins 2005 wurden unter seiner Führung 140 Millionen Euro Schulden abgebaut. Nachdem der Klub zwischenzeitlich in ruhiges Fahrwasser zurückgekehrt war, schwimmt er jetzt, sportlich wie finanziell, auf der Erfolgswelle: Im abgelaufenen Geschäftsjahr präsentierte der BVB fast zehn Millionen Euro Gewinn. 2012 gibt es einen Rekordumsatz. Neben beeindruckenden Zahlen stehen Werte in der Bilanz: Das Stadion gehört wieder dem BVB. Die Meister-Mannschaft hat einen Buchwert von 20 Millionen Euro, wird aber auf dem Transfermarkt mit 160 Millionen Euro taxiert. Eine schöne stille Reserve.

Watzkes Bonus ist der verdiente Lohn für erfolgreiches wie nachhaltiges Wirtschaften. Der BVB-Boss verdient übrigens weniger als einige Ersatzspieler im Kader von Trainer Jürgen Klopp.