Dortmund. Shinji Kagawa zeigte beim 5:1-Erfolg gegen Wolfsburg eine meisterliche Leistung. Der Borusse bereitete zwei Dortmunder Treffer vor und erzielte das zwischenzeitliche 2:0 selbst. Für den beeindruckenden Auftritt gab es Glückwünsche vom japanischen Bundesliga-Routinier und Landsmann Makoto Hasebe.

Wenn zwei japanische Profis in der Bundesliga aufeinander treffen, ist die Schar der japanischen Sportjournalisten im Stadion immer besonders groß. So auch am Samstag, als Shinji Kagawa mit Borussia Dortmund seinen Landsmann Makoto Hasebe und den VfL Wolfsburg empfing. Dass der ehemalige Meister-Japaner Hasebe 90 Minuten lang auf der Ersatzbank saß war nicht der Hauptgrund dafür, dass die japanischen Journalisten sich nach Abpfiff in der Mixed-Zone des Signal Iduna Parks auf den aktuellen Meister-Japaner Shinji Kagawa stürzten und ihn ins Kreuzverhör nahmen.

Der Dortmunder hatte einfach eine meisterliche Leistung gezeigt. Zwei Treffer bereitete er vor, das zwischenzeitliche 2:0 erzielte er selbst. Und kurz vor Abpfiff wäre ihm sogar fast noch sein zweiter Treffer gelungen. Am Ende hatte der 22-Jährige sein bestes Spiel in der laufenden Saison gezeigt. Und einen seiner beeindruckendsten Auftritte, seit er beim BVB spielt.

BVB zahlte Schnäppchenpreis

Kagawa und die Borussia, das war von Anfang an einer Liebesgeschichte. Im Sommer 2010 verpflichteten die Dortmunder den jungen Offensivspieler auf Empfehlung von Ex-BVB-Profi Thomas Kroth. Zum Schnäppchenpreis. Und der talentierte wie ambitionierte Mittelfeldspieler glänzte mit seinem unbeschwertem Spiel, mit acht Toren in und mit einem Glanzauftritt im Derby bei Schalke 04. Kagawa, der Bundesliga-Neuling, war herausragender Spieler der Hinrunde.

Dem Rausch folgte der Schock: Der Japaner zog sich im Januar beim Asien-Cup einen Mittelfußbruch zu und musste fast die komplette Meister-Rückrunde pausieren. In der Saison-Vorbereitung, so der Eindruck, hatte er trotz der langen Pause zurück in die Spur gefunden. Der flinke Japaner mit glänzte mit Ideen, mit Spielwitz und mit seinem Zug zum Tor. Nur, als die Pflichtspiele in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League begannen, schien Kagawa seine glänzende Frühform verloren zu haben. Ganze zwei Tore und eine Vorlage verbuchte er in seinen ersten elf Bundesliga-Spielen. Zuletzt pendelte er beim BVB zwischen Startelf und Bank. Gegen Piräus war Kagawa nur Ersatz. Gegen den VfL Wolfsburg durfte er wieder von Anfang an ran und dankte es seinem Trainer Jürgen Klopp, der immer vor zu hohen Erwartungen an den Japaner nach dessen Verletzung gewarnt hatte, mit einer beeindruckenden Leistung. Für die gab es gleich nach Abpfiff auch Glückwünsche vom japanischen Bundesliga-Routinier und Landsmann Makoto Hasebe. „Das war mein bestes Spiel der Saison, glaube ich“, sagte auch Kagawa.