Dortmund. Borussia Dortmund bleibt in der Erfolgsspur. Nach dem 1:0 gegen Piräus in der Champions League feierte der BVB einen 5:1-Erfolg über den VfL Wolfsburg. Der Sieg hätte am Ende sogar noch höher ausfallen können.

Zum Abschluss der drei englischen Wochen wollte Borussia Dortmund nach dem ersten Sieg in dieser Champions-League-Saison (1:0 gegen Olympiakos Piräus) seine starke Form bestätigen und gegen den VfL Wolfsburg von Trainer Felix Magath mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen.

Borussias Trainer Jürgen Klopp stellte auf zwei Positionen um. Sven Bender rückte nach überstandener Verletzungspause für Kapitän Sebastian Kehl in die Mannschaft und Shinji Kagawa ersetzte den Kroaten Ivan Perisic. Magath tauschte drei Spieler in seiner Startaufstellung aus und brachte damit sogar die Wolfsburger Journalisten ins Grübeln: Hasan Salihamidzic, Chris und Jan Polak spielten für Hasebe, Hleb und Thoelke - und man zählte sage und schreibe acht defensive Mittelfeldspieler in der Startaufstellung der Gästen. Die Wölfe holten aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt, in Dortmund wollten die Niedersachsen mit einem 4-1-3-2-System aus einer kontrollierten Defensive beim Meister bestehen.

Wolfsburg zehn Minuten stark

Die Anfangsphase gehört den Gästen, die mutig angriffen und früh auf den Ball gingen. 3:0-Ecken holten die Wolfsburger in den ersten zehn Minuten raus, eine wirkliche Torchance konnten die VW-Städter allerdings nicht kreieren. Die Hausherren ließen sich vom Mut des VfL nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil. Es dauerte nur zwölf Minuten bis der BVB in Führung ging. Mit schnellen Pässen hebelte die Offensive des Meisters die Wölfe aus, Kagawa bediente Nationalspieler Mario Götze und der Youngster ließ Torwart Diego Begnalio keine Chance.

Der VfL Wolfsburg hatte nach dem Rückstand nichts dagegenzusetzen. Kaum Kreativität, sporadische Angriffsbemühungen und wenn die Gäste mal in der Offensive waren, stoppen die BVB-Verteidiger die Aktionen im Keim. Während Dortmund auf das 2:0 drängte - Marcel Schmelzer (24.) und Kevin Großkreutz (31.) hatten den Treffer auf dem Fuß - strahlte nur Torjäger Mario Mandzukic Torgefahr aus. In der 33. Minuten traf der Kroate nach einem Ballverlust von Großkreutz nur den Außenpfosten.

Kräfteverhältnisse gedreht

Magath war nicht zufrieden mit dem, was seine Mannschaft ablieferte und der Trainer reagierte, brachte Aliaksandr Hleb für Polak und stellte das System auf Raute um. Am Spielgeschehen ändert das aber nichts. Der BVB dominierte das Spiel und kurz vor der Halbzeit erzielte die Borussia überfällige 2:0. Bender leitete den Angriff mit einem langen Ball auf Robert Lewandowski ein und der Pole - in bärenstarker Verfassung - bediente Kagawa, der sein drittes Saisontor erzielte (45.). Auch das Eckball-Verhältnis von mittlerweile 5:3 für die Dortmunder belegte, dass sich die Kräfteverhältnisse auf dem Platz gedreht hatten.

Auch in der zweiten Halbzeit musste Klopp verletzungsbedingt wechseln. Neven Subotic hatte einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen und Felipe Santana kam zu seinem fünften Saisoneinsatz. In seiner ersten Aktion sah der Brasilianer aber nicht gut aus. Der Innenverteidiger stand zu weit weg von seinem Gegenspieler, der frei flanken konnte. Christian Träsch legte den Ball auf Hleb zurück und es stand nur noch 2:1 (60.). Den Meister aber provozierte der Gegentreffer nur.

Kagawa mit zwei Vorlagen und einem Treffer 

Lediglich eine Minute später drückte Bender eine Eckball-Verlängerung von Lukasz Piszczek mit dem Kopf über die Linie (61.) und stellte den alten Abstand wieder her. In der 67. Spielminute erhöhte Lewandowski nach einem Traumpass von Kagawa mit einem feinen Lupfer über Benaglio sogar auf 4:1. Für den Polen war es der achte Saisontreffer.

20 Minuten vor Ende der Partie, war diese bereits entschieden. Klopp nahm nach anstrengenden sieben Spiele in 23 Tagen Moritz Leitner und Stürmer Lewandowski vom Feld, brachte Kehl und Lucas Barrios. Dass der BVB nach den deutlichen Heimspielsiegen gegen Köln (5:0) und Augsburg (4:0) nun auch Wolfsburg mit leeren Hände nach Hause schickte, war keine Frage mehr. Die Frage war nur noch, wie hoch der Sieg ausfiel, denn die Hausherren hatten Spaß an diesem Spiel und spielten weiter sehenswert nach vorne.

Diesmal war es Lukasz Piszczek, der das Timing für den perfekten Pass hatte und Götze bediente. Wie schon in der zwölften Minute war diese Kombination erfolgreich und es hieß 5:1. Der Sieg der Dortmunder hätte am Ende sogar noch ein, zwei Tore höher ausfallen können. Doch beim BVB wird sich nach 16 Punkten aus den letzten sechs Spielen niemand beschweren - höchstens über die anstehende Länderspielpause, die zwar wichtig für die Regeneration ist, aber vielleicht zum falschen Zeitpunkt für den groß aufspielenden Meister kommt.