Dortmund. Trotz der Verpflichtung von Trainer Felix Magath hat sich der Erfolg bei Dortmunds nächstem Gegner VfL Wolfsburg noch nicht eingestellt. Die “Wölfe“ rangieren auf Tabellenplatz. Die VW-Stadt ist nur Bundesliga-Mittelmaß.
Tabellenzwölfter ist nicht das, was sich der nächste VfL Wolfsburg in der Bundesliga vorstellt. Aber genau da steht der VW-Werksklub. Nach dem Abstiegskampf in der Vorsaison und dem Trainer-Irrtum mit Steve McLaren (wie sollte ein McLaren auch zu VW passen?), sollte diese Saison alles besser werden. Das ist noch nicht gelungen.
Der Klub: Mit der Rückkehr von Meister-Trainer Felix Magath hatten sich die VW-Mitarbeiter und VfL-Fans einen Sprung nach oben versprochen. Der gelang am Ende der Vorsaison. Aber das Projekt „Europapokal“ stockt, der Motor will ausgerechnet in der Autostadt so gar nicht anspringen. Der hochdotierte Kader erinnert irgendwie an eine VW-Montage-Straße, die nicht richtig läuft. Alle hochqualifizierten Facharbeiter (Jürgen Klopp: Wolfsburg hat herausragende Jungs“) schrauben am Chassis herum, nur kommt am Ende kein Auto heraus. Schichtmeister Magath hat inzwischen 28 Fußball-Mitarbeiter ausprobiert und will jetzt in Dortmund mal sein Spielsystem ändern.
Die Mannschaft: Magath durfte ein paar teure Extras für sein VW-Vorzeigemodell „Profifußball“ kaufen und es nach seinen Wünschen und Vorstellungen frisieren. Beim Trainer hoch im Kurs: Spieler, wie Chris, Patrick Ochs, Marco Russ und Sotirios Kyrgiakos, die eine Beziehung zu Absteiger Eintracht Frankfurt haben. Und Spieler wie Hasan Salihamidzic, Aliaksandr Hleb oder Thomas Hitzlsperger, die deren letzter Arbeitgeber abgeben wollte. Eine Erfahrung, die Magath zuletzt in Schalke gemacht hatte. Gemeinsam mit den Meistern von 2009, Makoto Hasebe, Josue oder Marcel Schäfer, ist ein Kader erwachsen, der Erfahrung und Routine hat, dessen Qualität sich aber noch nicht im Tabellenplatz niederschlägt. Dabei hat Felix Magath große Pläne. Mittelfristig will er mit seinen Wölfen wieder das VW-Sondermodell „Meisterschale“ auflegen. Star, neben Magath, ist der in den letzten Tagen verschnupfte Mario Mandzukic, der seit Magaths Rückkehr die erwarteten Tore schießt. Der Kroate ist am Samstag Gegner von Ivan Perisic, mit dem in der kroatischen Nationalelf zur EM will.
Die Ausfälle: Der VfL-Trainer muss auf Thomas Hitzlsperger (Knieoperation), Srdjan Lakic (Meniskusverletzung) und Thomas Kahlenberg (Aufbautraining) verzichten. Torwart Diego Benaglio war Anfang der Saison ein Ausfall, auch wenn er spielte. Der Schweizer hat zuletzt aber seine Form aus dem Meisterjahr wiedergefunden. Der ungeliebte Patrick Helmes könnte zwar spielen, dürfte aber nicht berücksichtigt werden.
Das letzte Duell: Klare Kiste für Dortmund. Der BVB kommt mit Vollgas aus der Winterpause und überfährt die Wolfsburger in Wolfsburg mit 3:0. Die Treffer erzielten: Lucas Barrios, Nuri Sahin und Mats Hummels, die alle noch auf ihren ersten Pflichtspiel-Torjubel der neuen Saison warten.
Die Bilanz in Dortmund: Die Heimbilanz des BVB gegen die VW-Fußballer kann sich wirklich sehen lassen. In 15 Duellen feierten die Borussen neun Siege. Dazu kommen vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Das letzte Spiel in Dortmund gewann der BVB im September 2010 mit 2:0.