Heidelberg. Wegen der Hochfrequenztöne in Hoffenheim ermittelt die Heidelberger Polizei. Ein BVB-Fan hat Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.
Die Störgeräusche beim Spiel TSG Hoffenheim gegen Borussia Dortmund haben ein juristisches Nachspiel. Seit heute ermittelt die Polizei Heidelberg aufgrund der Hochfrequenz-Töne in der Rhein-Neckar-Arena.
Nach dem Spiel des deutschen Meisters Borussia Dortmund in Hoffenheim klagen viele der mitgereisten Fans darüber, dass ihr Gehör durch schrille Töne in Mitleidenschaft gezogen worden seien. Im Stadion sollen diese Geräusche immer erklungen sein, sobald aus dem Dortmunder Fanblock Schmähgesänge in Richtung des Vereinsmäzen Dietmar Hopp gerufen wurden.
Anzeige eines Fans von Borussia Dortmund
Die TSG Hoffenheim wies bislang alle Vorwürfe zurück und distanzierte sich von einer Lautsprecheranlage, die die BVB-Fans unterhalb des Gästeblocks als Lärmquelle ausgemacht hatten.
Inzwischen hat die zuständige Polizei in Heidelberg die Ermittlungen aufgenommen. Grund dafür ist die Anzeige eines BVB-Fans aus Pforzheim. Er hatte sich per E-Mail an die Polizei gewandt. „Er hat Anzeige wegen Körperverletzung erstattet“, so Polizeisprecher Harald Kurzer.
Hochfrequenz-Attacke schockt DerWesten-User
Die Nachricht von den schrillen Tönen gegen BVB-Fans hat auch die DerWesten-User bewegt. Einige waren offenbar auch vor Ort. Sie bestätigen zum Teil die Eindrücke, die auch ein Youtube-Video dokumentiert. „Ich bin um 12 Uhr am Parkplatz gegenüber vom Stadion aus dem Auto gestiegen und habe schon diese komischen Töne aus dem Stadion gehört und mich gewundert. Da war sicher noch KEIN Dortmunder im Stadion!“, schreibt BVBROLF.
Auch im Fernsehen sind die Klänge wohl rübergekommen. Jedenfalls hat Firefighter77 folgendes bemerkt: „Ich hab diese Töne auch über meine HiFi-Anlage gehört und mich gewundert, woher das kommt. Hat sich so angehört, als ob einer ein offenes Mikro zu nah an einen Lautsprecher hält. Aber wenn sich das bewahrheiten sollte, dann bin ich auch für Sanktionen
Harsche Kritik gibt es für die Rolle des gastgebenden Vereins: „Eine einmalige Frechheit, die von wem auch immer kam, als dem kritikunfähigen "Projekt Hoffenheim". Sowas nennt sich Zensur und das hat es wohl noch nie in der Bundesliga gegeben. Schon bezeichnend dass die Hoffenheimer Vereinsspitze angeblich nichts davon wusste“, erklärt Codi.
Manche fordern aufgrund der Klangattacke Konsequenzen für den Spielbetrieb. „Wenn das wahr ist, dann kommt die DFL um Sanktionen gegen Hoffenheim unter keinen Umständen herum. Beleidigt wird im jeden Bundesligaspiel und im jeden Stadion, was man natürlich nicht gutheißen soll, aber eine fahrlässige Körperverletztung ist wieder ein anderes Paar Schuhe, da kann der narzisstische alte Mann sagen was er will“, meint Messia8.
User Sebastian32 will einer jeglichen Verharmlosung entgegenwirken. „Das ganze als ein paar Pieptöne abzustempeln ist nicht angebracht. Faktisch werden so Anlagen (wohl größere, bzw. stärkere) praktisch als Waffen eingesetzt.