Dortmund. . Die Eintrittspreise in Bundesliga-Stadien sind vor allem wegen der sogenannten Topzuschläge bei Spitzenspielen in die Kritik geraten. Ein aktueller Erfolg des Fan-Bündnisses „Kein Zwanni für ‘nen Steher“: Borussia Dortmund erhebt keine Topzuschläge mehr für Stehplatzkarten der Gäste-Fans im heimischen Stadion. Für Sitzplätze hingegen zahlen auswärtige Anhänger, etwa aus Schalke oder München, weiter drauf.

Der nächste Erfolg für die Fan-Initiative „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“: Borussia Dortmund verzichtet ab sofort darauf, bei den sechs sogenannten Topspielen einen Zuschlag für die Stehplätze im Gästeblock zu erheben. Vor zwei Wochen kündigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim „Aki“ Watzke bei einem Gespräch mit Dortmunder Fan-Vertretern die Neuerung an und setzte damit das um, was er schon im April nach aufkommender Kritik andeutete.

Konkret heißt dies: Für das Auswärtsspiel in Dortmund zahlen Anhänger von Schalke, Bayern München, Köln, Mönchengladbach und vom Gegner am letzten BVB-Heimspieltag den normalen Stehplatzpreis auf der Nord-Tribüne. Die Schlachtenbummler des Hamburger SV waren in der letzten Woche beim Saisonauftakt die letzten, die einen erhöhten Eintrittspreis von 19,70 Euro (inkl. Vorverkaufsgebühr) berappen mussten. In Euro umgemünzt: Für alle noch kommenden 16 BVB-Heimspiele drücken stehende auswärtige Anhänger 14,90 Euro ab, egal ob Topspiel oder nicht.

Signalwirkung nach erstem Erfolg erhofft

„Wir werten das als großen Erfolg“, sagen die „Kein-Zwanni“-Sprecher Daniel Lörcher und Marc Quambusch. „Natürlich hoffen wir jetzt auf eine Signalwirkung. Es wäre schön, wenn dem auch andere Vereine folgen würden.“

Zur Chronologie dieses Austausches zwischen Borussia Dortmund (anfangs durch BVB-Direktor für Vertrieb und Marketing Carsten Cramer vertreten) und der Fan-Initiative: Im April begann ein erster Austausch der Parteien, nachdem Kritik am Topzuschlag des BVB für den letzten Spieltag laut wurde. Damals deutete Geschäftsführer„Aki“ Watzke ein Entgegenkommen an.

Fans vor dem Derby

Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck
Vor dem Derby zwischen BVB und Schalke im Westfalenstadion in Dortmund. Foto: WR/Knut Vahlensieck © WR/Franz Luthe
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Im Sommer wurde der Kontakt dann wieder intensiver, da der SV Sandhausen für das Pokalspiel gegen den Deutschen Meister erhöhte Eintrittspreise forderte. Auch hier konnte der Verein zum (teilweisen) Einlenken bewegt werden, „nicht zuletzt dank der Unterstützung von Borussia Dortmund“, so Lörcher.

Parallel dazu wurde wieder der Top-Zuschlag für treue Gäste-Fans zum Thema, die laut „Kein Zwanni“ durch Reisekosten und Eintrittskarten ohnehin finanziell stark belastet würden und bisher eben auch noch für besondere Spiele zusätzlich drauf zahlen mussten. Umso mehr lobt das Fan-Bündnis nun die „Good-Will-Aktion“ der Borussia bzw. Watzke: „Durch die weitsichtige Maßnahme des BVB werden zukünftig Szenarien wie am 34. Spieltag der letzten Saison vermieden: Hier zahlten die Anhänger von Eintracht Frankfurt einen Topzuschlag, um dann zu sehen, wie ihre Mannschaft abstieg, während der BVB die Meisterschaft feierte.“

Warum Derby-Boykott?

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    Es sei schön zu sehen, dass scheinbar mancher Bundesligaverein erkenne, wie wichtig eine faire Preisgestaltung für die Zukunft des nationalen Fußballs sei. „ Wir hoffen, dass weitere Vereine dem Vorbild des BVB folgen, um so die Bundesliga als atmosphärisch attraktivste Liga Europas zu erhalten und dafür zu sorgen, dass Fußball als letzte gesellschaftliche Institution die alle Gesellschaftsschichten verbindet, erhalten bleibt.“

    Kein Erfolg ohne Aber: Die vom BVB beschlossene Abschaffung der Topzuschläge für Gäste-Fans gilt nicht für Sitzplatzkarten, was die Fan-Initiative sehr bedauert, da sie sich eben nicht nur für Stehplätze, sondern generell für faire Preisgestaltung einsetze. „Wir werden daher nicht nachlassen und weiter auf Verbesserungen drängen.“